Freitag, 26. Juli 2013

US-Energieministerium: Energieverbrauch bis 2040

In ihrem jüngsten, alle zwei Jahre erscheinenden Weltenergiebericht “International Energy Outlook 2013“ prognostiziert das Statistikamt des US-Energieministeriums, die US Energy Information Administration (EIA), ein starkes Anwachsen der erneuerbarer Energien und der Kernenergie. Beide  sind mit einem Wachstum von jeweil 2,5 Prozent die weltweit am schnellsten wachsenden Energiebereiche. Der Anteil fossiler Brennstoffe am weltweiten Energieverbrauch werde 2040 immer noch 80 Prozent des weltweiten energieverbrauchs betragen.
"Renewable energy and nuclear power are the world's fastest-growing energy sources, each increasing by 2.5 percent per year. However, fossil fuels continue to supply almost 80 percent of world energy use through 2040."
In Nicht-OECD-Ländern wird sich der Energieverbrauch in den nächsten 30 Jahren fast verdoppeln, in OECD* Ländern um 17 Prozent ansteigen.

Quelle:
OECD Länder, September 1, 2012: United States, Canada, Mexico, Austria, Belgium, Chile, Czech Republic, Denmark, Estonia, Finland, France, Germany, Greece, Hungary, Iceland, Ireland, Israel, Italy, Luxembourg, the Netherlands, Norway, Poland, Portugal, Slovakia, Slovenia, Spain, Sweden, Switzerland, Turkey, the United Kingdom, Japan, South Korea, Australia, and New Zealand.

Dienstag, 16. Juli 2013

Umweltschützer werfen einen neuen Blick auf die Kernenergie (Presseschau)

A conversation with Ted Nordhaus, the head of a green think tank who thinks that environmentalism is dead, nuclear energy and gas are alive, and maybe the conservatives had it right all along. ...
There’s a whole generation of environmentalists who are taking a second look at nuclear because of these designs. (Washington Monthly)

Schnelle Reaktoren sollen Atommüll vernichten (Presseschau)

Atommüll entschärfen statt in Endlager zu packen, diese Alternative wird von der Debatte um die Endlagersuche in den Hintergrund gedrängt. Die giftigen Reste der Energiegewinnung in Kernkraftwerken gar weiter zur Stromerzeugung zu nutzen, über diese Möglichkeit denken in Deutschland derzeit bestenfalls ein paar Forscher nach. Wer das Thema in der Politik als Beitrag zum Klimaschutz diskutieren will, sieht sich nach Fukushima selbst in der CDU schnell im Abseits. (Neue Osnabrücker Zeitung)

Freitag, 5. Juli 2013

Polen hält an seinen Plänen zum Bau von Kernkraftwerken fest

Die Nachricht, Polen wolle den geplanten Bau zweier Atomkraftwerke um 20 Jahre verschieben, wurde von Atomkraftgegenern in Deutschland mit Begeisterung aufgenommen, weil man darin eine Bestätigung der eigenen Anstrengungen sah. contrAtom zog am 22.06.2013 aus der Mitteilung die Schlussfolgerung, "in Polen, einem der wenigen europäischen Länder, das bisher über keine Atomkraftwerke verfügt, werden auch in absehbarer Zukunft keine gebaut. Atomkraftgegner hatten vehement gegen die Pläne protestiert."
  • Eine Woche zuvor, am 13.06.2013, hatte der Bayerische Rundfunk berichtet, Polen wolle mit dem ersten AKW 2020 ans Netz gehen.
  • Am 19.06.2013 informierte Polskie Radio, der Bau des ersten polnischen Kernkraftwerkes rücke in die weitere Zukunft. Premierminister Donald Tusk habe tags zuvor vor Journalisten gesagt: „Unsere Einstellung zur Kernenergie hat sich nicht geändert. Wir müssen aber flexibel auf die Energiesituation in Europa reagieren. Momentan spielt Gas als Energiequelle eine wichtigere Rolle als Atomenergie.“ Ursprünglich war geplant, das erste polnische Atomkraftwerk 2024 in Betrieb zu nehmen, danach ein zweites. Ein weiterer Grund für den späteren Bau sind die astronomischen Kosten von 50 Milliarden Zloty (12 Milliarden Euro).
  • Die Nachricht wurde von Atomkraftgegenern in Deutschland begeistert verbreitet. contrAtom zog am 22.06.2013 die Schlussfolgerung, "in Polen, einem der wenigen europäischen Länder, das bisher über keine Atomkraftwerke verfügt, werden auch in absehbarer Zukunft keine gebaut. Atomkraftgegner hatten vehement gegen die Pläne protestiert."
Wenige Tage später, am 25.06.2013, berichtete das unabhängige Nachrichtenportal "Infoseiten-Polen", der Wojewode der Wojewodschaft Westpommern habe als Repräsentant der Warschauer Zentralregierung klargestellt, dass das Ostsee-Dorf Gaski zwischen Kolobrzeg/Kolberg und Koszalin/Köslin weiterhin als Standort für das erste polnische Atomkraftwerk in Frage komme. Der westpommersche Wojewode wies in einem Schreiben zwar darauf hin, dass das Festhalten an Gaski als möglichem Standort nicht mit einer Baugenehmigung zu verwechseln sei und er die Auffassung der Bevölkerungsmehrheit in dieser Frage durchaus akzeptiere. Aber er müsse als Wojewode auch beachten, dass der Bau eines Atomkraftwerks “eine unvergleichliche Chance für die wirtschaftliche und zivilisatorische Entwicklung der Region” darstelle.

"Momentan spielt Gas als Energiequelle eine wichtigere Rolle als Atomenergie", hatte Tusk gesagt. Gleichzeitig zeichnete sich ab, dass die speziell von US-Firmen in den Jahren 2009 bis 2011 abgegebenen Schätzungen über die polnischen Schiefergas-Vorkommen weit übertrieben waren. (Infoseiten-Polen) Der Widerstand gegen Fracking ist außerdem massiv: Die Einwohner des ostpolnischen Dorfes Zurawlow blockierten zwei Wochen die Zufahrt zu einem Gelände, auf dem der US-Konzern Chevron nach Schiefergas bohren will. 
Im Unterschied zur Windenergie spielt die Solarenergie in Polen praktisch keine Rolle.
Noch im März 2013 hatte Tusk erklärt, in den nächsten 10 bis 12 Jahren werde die polnische Stromversorgung weiterhin auf den herkömmlichen Energieträgern beruhen, wobei den erneuerbaren Energien eine wachsende Bedeutung zukomme. In diesem Zeitraum und noch lange danach wird für Polen aber die Braunkohle der wichtigste Energieträger für die Stromerzeugung sein. Danach gelte es einen Energie-Mix aufzubauen, in dem auch die Kernenergie eine bedeutsame Rolle spielen müsse.
Am 18.06.2013 haben Greenpeace-Aktivisten in Bogatynia, Polen einen 100 Meter hohen Kühlturm des polnischen Energie Konzerns (PGE) erklettert. Sie protestierten gegen die polnische Braunkohleindustrie und wiesen auf die schwer gesundheitsschädlichen Auswirkungen hin und darauf, dass allein im Jahre 2010 über 2.000 Tote auf das Konto der schädlichen Emissionen der Kohlekraftwerke von PGE S.A. gingen.

Warten wir also die nächsten Nachrichten im Herbst 2013, nach den Bundestagswahlen in Deutschland, ab.

Sonntag, 9. Juni 2013

Stellungnahme des Instituts für Festkörper-Kernphysik gGmbH

Die Stellungnahme des Instituts für Festkörper-Kernphysik gGmbH zur „Denominierung” des Dual Fluid Reaktors bei den Greentec-Awards 2013 ist aus unserer Sicht ein Meilenstein in der Auseinandersetzung eines wissenschaftlich geführten Diskurses über die Zukunft der Kernenergie gegen jeden Versuch, die Diskussion durch undemokratische Maßnahmen zu beenden. Eine besonders ndeumokratische Reaktion und ein Ausdruck tiefer Respektlosigkeit gegenüber der Öffentlichkeit ist die „Denominierung” des DFR-Projektes, das in seiner Kategorie die weitaus meisten Stimmen beim öffentlichen Voting erhielt. Wir veröffentlichen die Stellungnahme mit Genehmigung des DFR-Teams.

Samstag, 8. Juni 2013

Abstimmungsfarce - Manipulation bei den GreenTec Awards?

Im Zusammenhang mit den GreenTec Awards bahnt sich zurzeit ein Skandal an, der manche Manipulationen um unehrlich verteilte Titel in den Schatten stellt. Es geht um den Ruf Dutzender von Personen, die den Organisatoren von GreenTec Awards zu deren Image verhelfen und um tiefe Kratzer am Ruf des Wissenschaftsstandorts Deutschland. Seit 2008 werden von dem Sender ProSieben in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftswoche GreenTec Awards veranstaltet, mit dem Ziel, „ökologisches und ökonomisches Engagement und den Einsatz von modernen Technologien zu fördern.“ Interessenten konnten sich bis zum 31. März 2013 in insgesamt acht Kategorien um den Award 2013 bewerben – eine der Kategorien ist der Galileo Wissenspreis. Vielversprechende Start-Ups und junge, kreative Erfinder haben sich besonders in der Kategorie Galileo Wissenspreis beworben, die der TV-Sender ProSieben dieses Jahr erstmalig in Kooperation mit den GreenTec Awards ins Leben gerufen hat, hieß es im Frühjahr in einer GreenTec-Pressemeldung. In die engere Wahl für die Gewinner, die am 30. August 2013 in einer großen Veranstaltung in Berlin vorgestellt werden sollen, sollten jeweils drei Projekte jeder Kategorie kommen, von denen zwei durch die Jury ermittelt und der dritte durch ein öffentliches Voting festgelegt werden sollte.

DFR - beim Voting klarer Sieger, aber von GreenTec Awards unerwünscht!


bitte weiterlesen: Abstimmungsfarce – Manipulation bei den GreenTec Awards?

Samstag, 30. März 2013

100 gute Gründe für Kernenergie

Wer sich nicht damit begnügen will, dass die Energiepolitik "alternativlos" ist, wird nicht umhin können,  sich mit Urteilen und Vorurteilen auseinanderzusetzen. Wären moderne Windkraftanlagen nur die moderne Variante des seit Urzeiten bekannten Windrades und Kinderspielzeugs, dann könnte man dem Treiben seiner Verfechter ruhig zusehen.

Aber so einfach ist die Sache nicht. In der Technik steckt das Wissen unserer Zeit, und es ist daher unmöglich, sich über eine Technik zu verständigen, ohne das Wissen zu kennen, das mit einer neuen Technik verbunden ist. Dies betrifft selbstverständlich auch die Kernenergie, die wir aus unserer Existenz nicht wegdenken oder wegbefehlen können.

"Man muss es nur wollen" war und ist das Credo der Kernenergiegegner, die selbst im Wissenschaftsbereich Skeptikern der Energiewende am liebsten den Mund verbieten und ihnen sämtliche finanziellen Mittel zur weiteren Forschung streichen wollen. Die ernsthafte Debatte über die Vorteile und Risiken der Kernenergie lässt sich nicht verbieten, weder in Deutschland noch international, erst recht nicht, wenn aus Überzeugungen Glaubenskriege entfacht und Wahrheiten unterdrückt werden.

Dass man damit rechnen muss, von aufgebrachten Gegnern als Lobbyist der Atomenergiekonzerne oder, schlimmer noch, als Anhänger von Atomwaffen diffamiert zu werden, erlebt zurzeit eine kleine Gruppe von Wissenschaftlern der  Nuklearphysik und anderer Fachrichtungen der Physik, die aus unterschiedlichen Nationen stammen und versuchen, die Auseinandersetzung neu zu beleben. Gestern, Karfreitag, 29.03.2013, hat das Team KRITIKALIÄT erstmalig seine  Thesen veröffentlicht: "100 gute Antworten".

Es wird ihnen in den nächsten Wochen und Monaten nicht leicht gemacht werden. Über mehr als 20 Jahre hat es aus verschiedenen Gründen keine offene Diskussion über die Kernenergie gegeben. Ein "Selbstreinigungsprozess" innerhalb der Kernphysik hat nicht stattgefunden. Erst diese Nachlässigkeit hat es ermöglicht, dass das Thema parteipolitisch motiviert vereinnahmt werden und zu einem zentralen Baustein im Wettbewerb um Stimmenmehrheiten benutzt werden konnte. Die wissenschaftlichen Inhalte wurden nachweislich dem Machtkalkül geopfert. Um so schwerer ist es heute, nach den schrecklichen Erfahrungen von Tschernobyl und Fukushima, einen Einstieg in eine sachliche Auseinandersetzung zu finden.  Das Team KRITIKALITÄT wählte dafür den denkbar  anspruchvollsten Weg, indem es sachliche und logische Widersprüche in der Argumentationskette der Kernkraftgegner aufdeckt und sich mit den „Hundert guten Gründe gegen Atomkraft”, auf die sich die Kernenergiegegner mehr oder weniger berufen, Punkt für Punkt auseinanderzusetzt. Die Diskussion über die Argumente der Kernphysiker  ist erwünscht und soll auf verschiedenen Plattformen geführt werden. Ob das in der immer noch politisch aufgeheizten Stimmungslage in Deutschland bezüglich der Energiefragen jetzt schon möglich ist, wird sich zeigen.
  1. Die Originalwebseite KRITIKALITÄT ist das richtige Forum für die an fachlicher Klärung und Diskussion interessierten Leser.
  2. EIKE wird in regelmäßigen Zeitabständen Blöcke von 3 bis etwa 5 Argumenten/Antworten veröffentlichen, um im Kommentarblock ausreichend Diskussionszeit und -raum zu geben. 
  3. Die Gemeinschaftsseite "Kernenergie - was sonst?" bei Facebook bietet sich ebenfalls für eine sachliche Auseinandersetzung an und lädt auch diejenigen ein, an der Debatte teilzunehmen, die keine Beiträge auf fachwissenschaftlich geführten Internetseiten veröffentlichen wollen.
  zuerst veröffentlicht: http://ruhrkultour.de/