Freitag, 17. Juni 2011

Bis 2020 sollen in China insgesamt 100 Atomkraftwerke in Betrieb sein

AKW internationalChina hat eine Inspektion seiner 13 Kernkraftwerke abgeschlossen. Laut einer Veröffentlichung vom 14.06.11 auf der Website des Ministeriums für Umweltschutz, sagte der Vize-Minister, Li Ganjie, einer Delegation aus den Vereinigten Staaten. Die Aussage impliziert, dass die Atomkraftwerke den Test, der im April nach dem Fukushima Daiichi AKW-Katastrophe in Japan beschlossen worden war, bestanden haben. (Ian Johnson, in: The New York Times - Asien-Pazifik, 16.06.2011)
Bis Oktober, sagte Herr Li, werde das Ministerium die 28 im Bau befindlichen Anlagen getestet haben. Vor Abschluss der Kontrollen werde keine Betriebsgenehmigung erteilt.
Chinas Energiebedarf wird nach Schätzungen jährlich um 12 Prozent steigen. Die Regierung hat erklärt, dass Kernenergie ein wichtiger Teil der chinesischen Energie-Zukunft sei. Bis 2020 sollen 100 Atomkraftwerke in Betrieb sein.
Selbst während der Krise in Japan hatten China und andere Wachstumsländer wie Indien erklärt, dass sie ihre nuklearen Konzepte weiter verfolgen werden.

Ist für die Grünen die Kernenergie jetzt auch Schuld an der Erderwärmung?

Im Leitantrag des grünen Bundesvorstandes zum Parteitag der Grünen (BuVo-Beschluss vom 17.06.2011), heißt es:
"Der Klimawandel schreitet schneller voran als dies noch vor wenigen Jahren abzusehen war und die Folgen der Erderwärmung sind vielerorts bereits seit Jahren spürbar. Es ist also höchste Zeit für eine umfassende Energiewende. Die Vergangenheit mit Atom muss beendet werden."
Eine Vergangenheit lässt sich nicht beenden, man kann einen Schlussstrich unter die Vergangenheit ziehen, was bedeutet, dass man mit einer Sache nichts mehr zu tun haben möchte und sie als erledigt betrachtet, aber die Vergangenheit selbst lässt sich nicht beenden. Dies nebenbei, aber es macht hellhörig.
Worte, die uns vertraut erscheinen, vermitteln durch kleine Änderungen in der Kombination einen neuen Sinn, der uns bei flüchtigem Lesen entgehen kann, den wir aber dennoch aufnehmen. Die Kernenergie wird in diesem Leitantrag in einen ursächlichen Zusammenhang mit der Erderwärmung in Verbindung gebracht. Zufall? Absicht? Oder waidmännischer Tunnelblick, der die Verbissenheit der Grünen demonstriert, ihre Politik mit Hilfe falscher Behauptungen auch gegenüber ihren eigenen Mitgliedern und Anhängern durchzusetzen?
Vertrauensbildend sind diese Worte nicht. Interessant in diesem Zusammenhang finde ich das Ergebnis einer Umfrage, die belegt, dass 91 Prozent der Deutschen ihren Politikern nicht trauen.