Samstag, 25. Juni 2011

Peinlich: Germanwatch zählt Kernenergie zu den fossilen Energien

Germanwatch hat eine Analyse vorgelegt: "Warum sich die Energiewende rechnet. Eine Analsyse von Kosten und Nutzen der erneuerbaren Energien in Deutschland".
"Erneuerbare Energien erhielten bisher wesentlich weniger staatliche Unterstützungen als die fossilen Energien: Zwischen 1970 und 2010 subventionierte der Staat die Atomenergie mit 196 Mrd. Euro und Stein- und Braunkohle mit 288 bzw. mit 67 Mrd. Euro. Erneuerbare Energien wurden bislang dagegen nur mit 39 Mrd. Euro gefördert."  
Die Studie, die die Kernenergie für eine fossile Energie hält, soll eine wissenschaftlich objektive und glaubwürdige Analyse sein? Es lohnt sich, einen kurzen Blick auf die homepage von Germanwatch zu werfen, und man wird schnell fündig:
"Sechs Eckpfeiler für ein energiepolitisches Zukunftspaket" bestimmen das Leitbild von Germanwatch. Dabei steht der Ausstieg aus der Atomenergie an erster Stelle. Und es finden sich dort auch andere vertraute Punkte, die sich bei Greenpeace, WWF, CDU, Grüne, SPD, Heinrich-Böll-Stiftung, DAAD, Kirchen usw. finden lassen,  wie z.B. "Beschleunigter Ausbau der Erneuerbaren" und "Europa als Vorbild beim Klimaschutz".
Es verwundert nicht, dass zu den Mitgliedern des Vorstands der Forschungsfeldleiter am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Carlo Jaeger, gehört. Interessant sind auch die Verflechtungen der weiteren Vorstandsmitglieder mit Organisationen, die sich immer wieder gegen die Kernenergie zu Wort melden und sich immer so auffallend einig sind. Laufen bei Germanwatch die Fäden zusammen?
Tilman Santarius ist Referent für Internationale Klima- und Energiepolitik bei der Heinrich Böll Stiftung. Vorher u.a. Projektleiter am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie.
Dr. Klemens van de Sand ist Ministerialdirigent a.D., zuletzt Unterabteilungsleiter im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Vorher u.a. Assistent President des International Fund for Agricultural Development (IFAD) in Rom.
Dr. Hendrik Vygen (Jurist) ist Ministerialdirektor a.D., zuletzt Abteilungsleiter im Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)
Michael Windfuhr ist stellvertretender Direktor des Deutschen Instituts für Menschenrechte. Vorher arbeitete er u.a. als Leiter des Teams Menschenrechte bei Brot für die Welt und war langjähriger Mitarbeiter von FIAN International, zuletzt als Geschäftsführer.

Und dieses weit verzweigte und einflussreiche Netzwerk wollen die Grünen, die für ihre Partei am liebsten ein Copyright als "Partei des Atomausstiegs" beanspruchen würden, initiiert haben? Sie sind nur eine Stimme in einem großen Chor. 
Die Vorstandsmitglieder von Germanwatch sind Diplom-Kaufleute, Politik-, Sozial- und Kommunikationswissenschaftler, Juristen, Ökonomen und Soziologen - darunter nicht ein Naturwissenschaftler, dem wahrscheinlich aufgefallen wäre, dass die Kernenergie keine fossile Energie ist. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen