Samstag, 22. Oktober 2011

Ein halbes Jahr später - Immer noch Angst vor Atomkraft?

Zeit Online brachte im April 2011 einen kurzen Artikel mit der provokanten Überschrift: "Zur alternden Gesellschaft gehört die Angst vor riskanten Techniken." (Adam Soboczynski, Zeit Online, 14.04.2011)

Die Zahl der von Zeit Online entfernten Beiträge, aber auch die Inhalte der Kommentare bestätigen, dass vier Wochen nach Fukushima die Aufgeregtheit in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern besonders groß war. Ist dem hoch entwickelten technologischen Verstand der Deutschen die Erkenntnis zu verdanken, Atomkraft sei eine Risikotechnologie und gehöre deshalb abgeschafft? Wohl kaum.
Wenn dieses Wissen über die Kernenergie aber nicht vorhanden ist, was ja an Hand von Forumsbeiträgen und Zeitungskommentaren gegen die Kernenergie ebenso wie in politischen Propaganda leicht nachgeprüft werden kann, was ist es dann, was unsere Landsleute derart in Rage gebracht hat?
>>> mehr

Montag, 25. Juli 2011

Das KiKK-Thema hat sich hiermit wohl endgültig erledigt

"A nationwide study involving more than 1.3 million children in Switzerland has concluded that there is no evidence of an increased risk of cancer for children born near nuclear power plants. (WNN)

Blamabel ist das nur für deutsche Institutionen, insbesondere für das BMU und das BfS. Es zeigt, wie voreingenommen diese Institutionen sind. Die systematischen Fehler in diesen Studien waren sichtbar, sind aber geflissentlich ignoriert worden.
Stehen die Ergebnisse solcher "Studien" im Grunde vorher bereits fest und sollen nur im Nachhinein begründet werden?
In den deutschen Medien natürlich kein Wort über die Schweizer Studie.

Samstag, 2. Juli 2011

Nuklear-Debatte: Monbiot vs Greenpeace. Can we reach emissions targets without nuclear? July 7

Die Nuklear-Debatte

Donnerstag, 7. Juli 2011, 18:00 Uhr für 18:30-20.30
The Chemistry Centre, Burlington House
Veranstalter: Advancing the Chemical Sciences (RSC), die größte Organisation in Europa zur Förderung der chemischen Wissenschaften. RSC glaubt, dass es unmöglich sein wird, die Verpflichtung zur Reduzierung der Emissionen ohne die Nutzung der Kernenergie zu erfüllen. Diskutieren werden:

Aus Pro-Atom-Sicht: George Monbiot, freier Journalist, und Malcolm Grimston, Senior Research Fellow des Centre for Environmental Policy am Imperial College London.
Kernkraft-Gegner: Doug Parr, leitender Wissenschaftler bei Greenpeace, und Roger Levett, einem unabhängigen Energieberater.

Diese Debatte wird auch live übertragen werden.

Kein Verbot von Atomstromimporten in Österreich geplant - entgegen tendenziöser Meldung von Greenpeace.

Dem Bericht der österreichischen Online-Zeitung standard.at vom 01.07.2011, zu Folge haben sich die Teilnehmer eines "Energiegipfels" im österreichischen Bundeskanzleramt am 01.07.2011 darauf verständigt, dass nach Österreich künftig kein "grauer Strom" mehr fließen soll. Auf dieses Treffen  mit Ministern, Umweltschutzorganisationen und Vertretern der E-Wirtschaft bezieht sich auch ein Bericht  von Greenpeace, in dem die Organisation behauptet: "Österreich will Atomstromimporte verbieten". Atomkraftgegner melden über Twitter sogar: "Österreich wird Atomstromimporte verbieten". Aber ging es überhaupt um ein Verbot?

In der Diskussion ging es um den Herkunftsnachweis. "Wir wollen einen Herkunftsnachweis darüber, woher der Strom ist", habe der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann  (SPÖ) nach dem Treffen gesagt. Im Herbst 2011 will der Bundeskanzler einen Gipfel einberufen, bei dem diskutiert werden soll, "wie man auf mittlere Sicht Atomstromimport verhindern kann".

 "Viel herausgekommen ist heute also nicht", kommentiert die Zeitung, aber "dennoch schien zwischen Regierungsmitgliedern und Umweltschützern alles eitel Wonne zu sein. Umweltminister Niki Berlakovich (ÖVP) sprach von einem "konstruktiven Gespräch", Klaus Kastenhofer von Global 2000 überhaupt von einem "großen Erfolg". Worin bestand der Erfolg? Dem Bericht der  Zeitung zu Folge hat der Umweltschützer Kastenhofer geäußert, es wäre der "Königsweg", ein Importverbot von Atomstrom gesetzlich zu verankern, anstatt dies über den Herkunftsnachweis zu regeln. Das war alles.
Österreich plant kein Verbot, sondern eine Nachweispflicht für Stromimporte einzuführen, wie sie in zwei Dritteln der europäischen Länder bereits vorhanden ist, um damit eine Lücke zu schließen. Aber selbst die Nachweispflicht sei "Zukunftsmusik", sagte Christian Schönbauer von der Regulierungsbehörde E-Control.
Der ungeliebte Atomstrom verbirgt sich im "grauen Strom". Derzeit fließen 17,5 Prozent an Strom nach Österreich, dessen Herkunft nicht festzustellen ist, der Atomstromanteil liegt derzeit bei rund 6 Prozent. "Wer Atomstromimporte verbieten will, müsse auch die Strombörsen verbieten. Und die will seriöserweise auch niemand verbieten", sagt Schönbauer.
Strom- und Stromterminbörsen gibt es in Europa seit 1993. Sie wurden eingerichtet, um den Abschluss von Verträgen zu marktgerechten Preisen zu ermöglichen bzw. zu erleichtern. Russland kann in naher Zukunft Atomstrom anbieten und stellt sich darauf ein, die deutsche Wirtschaft bei Bedarf zu versorgen: Der Preis für die Kernenergie betrage in der Ukraine zwei amerikanische Cent pro Kilowattstunde, der aus erneuerbaren Energien 11 Cent, sagte der stellvertretende Generaldirektor von Rosatom Kirill Komarow.

Es zeugt offenbar von einer hohen Opferbereitschaft der Atomkraftgegner, die für ihren Strom aus Erneuerbaren Energien gerne den fünf- bis sechsfachen Preis zahlen wollen, den Atomstrom kostet. Aber wer möchte die mit ihnen teilen? Die Industrie kann sich diese Opferbereitschaft wegen der Wettbewerbsbedingungen sicher nicht erlauben. So werden die Verbraucher zusätzlich zu ihren eigenen hohen, steigenden Stromkosten demnächst der Industrie die Differenz auf irgendeine Weise ausgleichen müssen, über Preise, Subventionen oder Steuern. Die Industrieprodukte, zu denen auch Nahrungsmittel gehören, werden sich auf jeden Fall verteuern - für viele Menschen sind sie jetzt schon unerschwinglich.
Atomkraftgegner und NGO bedienen die Bedürfnisse einer gut situierten, wohlhabenden Klientel, erklären ihre partiellen Interessen zu allegemeinen Interessen - und erteilen sich das Recht, auch mit Hilfe von falschen Meldungen, ihre egoistischen sozialen Interessen durchzusetzen.

Freitag, 1. Juli 2011

Russland will mindestens 28 neue Kernkraftwerke bis 2030 bauen

Russland will mindestens 28 neue Kernkraftwerke bis 2030 bauen, berichtet Reuters heute. Es könne die Kapazität von Reaktoren in Kaliningrad an die Europäische Union verkaufen, habe der der stellvertretende Generaldirektor von Rosatom, Kirill Komarow, am heutigen Freitag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gesagt.
Der Bau einer ersten 1082-Megawatt-Einheit in Kaliningrad ist für 2016 geplant und eine zweite soll zwei Jahre später ans Netz genommen werden.

Komarov sagte, dass, während Deutschland sich sich den Ausstieg aus der Kernenergie leisten konnte, viele andere Ländern dazu nicht in der Lage seien. "Der Preis für die Kernenergie beträgt in der Ukraine zwei amerikanische Cent pro Kilowattstunde, während Energie aus Kohlekraftwerken sechs Cent kosten, und aus erneuerbaren Energien 11 Cent", sagte Komarow. "Falls die Ukraine zur Abschaltung aller nuklearen Anlagen gezwungen wäre, wäre dies das Ende der ukrainischen Wirtschaft."
Die Deutsche Industrie und die Nachbarländer Deutschlands fürchten, Merkels Sinneswandel in Bezug auf die Kernkraftwerke werde die Energiekosten anheben und die Energieversorgung in Europas größter Volkswirtschaft gefährden.

"Deutschland hat das Recht, diese Entscheidung zu treffen, aber es wird den Preis für Energie erhöhen", sagte Komarow.

Energieminister Großbritanniens befürwortet Kernenergie

Chris Huhne, seit Mai 2010 Großbritanniens Minister für Energie und Klimawandel (Secretary of State for Energy and Climate Change), hatte noch 2007 die Kernenergie abgelehnt (‘tried, tested and failed technology’) und gesagt, sie habe keine Zukunft.

Inzwischen hat er seine Meinung geändert hält die nuklearen Kraftwerke für unverzichtbar, damit in Großbritannien weiterhin die Lichter brennen. Als weitere Gründe nennt er dessen grundlegende Bedeutung für die Lösung des Klimaproblems und die Drosselung der steigenden Preise für Erdöl.

Quelle: mail online, 30.06.2011

McAllister: Gesetzesinitiative für Transmutation macht Sinn. Grüne dagegen.

In einer Regierungserklärung (29.06.2011) im Niedersächsischen Landtag hat Ministerpräsident David McAllister darauf hingewiesen, dass die Generationen die die Kernenergie nutzen, sich auch um die Lagerung der radioaktiven Abfälle sorgen müssen. "Die Endlagerfrage muss im Interesse kommender Generationen gelöst werden" ... "und zwar unabhängig davon, wie Ausstiegsszenarien und Laufzeiten aussehen."

Zwei Lösungen seien wohl denkbar, sagt McAllister: "Einerseits die dauerhafte Verbringung unter Tage und anderseits die Möglichkeit einer Lagerung mit Rückholbarkeit bei höchsten Sicherheitsanforderungen. Letztere hätte den großen Vorteil, dass die Abfälle - sofern es der technische Fortschritt erlaubt - schneller abgebaut werden könnten, als bei einer dauerhaften Lagerung unter Tage." "Ein breiter gesellschaftlicher Energiekonsens unter Einschluss eines Entsorgungskonsenses wäre ein Gewinn für unser Land." McAllister : "Aufgrund der vielen zu regelnden Punkte macht es daher Sinn, dieses Thema in einer eigenen Gesetzinitiative zu behandeln und intensiv zu beraten."

In ihrer Bundestagsrede zur Energiepolitik am 30.06.2011 nahm Bärbel Höhn, die Vize-Chefin der Bundestagsfraktion der Grünen Bezug auf die Rede McAllisters: "Zum Atomausstieg gehört auch die Frage der Endlagerung. Ich fand es interessant, dass Ministerpräsident McAllister in seiner gestrigen Regierungserklärung eine vollkommen neue Debatte angestoßen hat. Er sagte, in Gorleben solle der Atommüll oberirdisch gelagert werden und er wolle die Senkung der Radioaktivität, sprich das Transmutationsverfahren. Das hat übrigens auch die Bundesforschungsministerin vor. Jeder, der sich etwas auskennt, weiß: Transmutation heißt, wieder eine enorme Atomwirtschaft aufzubauen, die mit enormen Risiken verbunden ist. Das heißt: Wiederaufarbeitungsanlage. Das heißt: Atomwirtschaft. Wer aus der Atomkraft raus will, muss wirklich raus aus der Atomkraft, und darf keine Riesenprojekte im Bereich der Atomwirtschaft aufbauen."

Bei der Transmutation gibt es keine "neue" Debatte, sie wurde nur über Jahrzehnte erfolgreich unterdrückt. Es geht bei der Transmutation u.a. um die Beseitigung des Atommülls, bis auf einen überschaubar kleinen Rest, bei wesentlich geringeren Risiken im Vergleich zu den meisten anderen Formen der Energiegewinnung. Transmutatiosprozesse werden weltweit erforscht; in Belgien (Mol) entsteht gerade ein neues Zentrum. Allerdings wir beim Thema Transmutation ein hohes naturwissenschaftliches und technologisches Wissen gefordert, für das in Deutschland wegen der politischen Engstirnigkeit offenbar nicht die günstigsten Voraussetzungen bestehen.

Für die Grünen ist die Endlagerung als Thema ein politischer Dauerbrenner, keine wissenschaftliche Fragestellung. Deshalb kommt für sie nur eine dauerhafte Endlagerung in Frage, denn die eignet sich dauerhaft zur Mobilisierung verängstigter Menschen. Die Grünen fordern die Voralge eines  "Endlagersuchgesetz", das auf den Empfehlungen des AK End aufbaut, "um in einem ergebnisoffenen, bundesweit vergleichenden Endlagersuchverfahren den bestmöglichen Endlagerstandort zu suchen" - den es natürlich nie geben wird; denn was wäre die grüne Partei ohne die Endlagerdebatte?

Die Frage der Verantwortung für diese und auch für kommende Generationen sollte eigentlich auch bei den Grünen an erster Stelle stehen. Aus meiner Sicht müssten sie das Thema der "Rückholung", gemeint ist damit, so weit ich weiß, die Weiterbebearbeitung des Materials durch Transmutation, aufgreifen und mit dafür sorgen, dass die Sicherheit der Menschen absoluten Vorrang vor jeglichem Gewinnstreben behält. Es ist von den Grünen unredlich, den Menschen vorzugaukeln, die Probleme des Atommülls dadurch lösen zu können, indem er in die Erde verbuddelt wird. Wir müssen uns mit der Kernenergie auseinandersetzen, und nicht vor ihr flüchten.

Literatur:

Donnerstag, 30. Juni 2011

In Deutschland wird ein Transmutationsreaktor gebraucht

Der umweltpolitische Sprecher der FDP Fraktion im Hessischen Landtag, Frank Sürmann, fordert eine schnelle und geordnete Entsorgung der atomaren Abfälle.

Sürmann: „Wer sich beim Ausstieg selbst überholt, muss dies genauso schnell beim Abfall tun, sonst bleibt die Unglaubwürdigkeit. Es ist ein Irrglaube, dass, nur weil wir die Atomkraftwerke abschalten werden, die Gefahr gebannt ist. Die eigentliche Gefahr ist und bleibt der Abfall. Die Entwicklung neuer Technologien zur Entsorgung und Verarbeitung ist in den letzten Jahren immer hinter die Frage nach der Laufzeit zurück gefallen. Damit haben wir uns ein Kuckucksei ins Nest gesetzt.“

„Deutschland wird auf lange Sicht gesehen einen Transmutationsreaktor brauchen, der den deutschen atomaren Abfall so behandeln kann, dass dieser nur noch wenige hundert Jahre statt mehrere hunderttausend gefährlich strahlt.“

Die Technik, die Sürmann damit anspricht ist eine bereits unweit der belgisch/deutschen Grenze in Mol umgesetzte Maßnahme zur Reduzierung der Strahlung. Das Transmutationswerk in Mol soll 2020 fertig gestellt werden und durch den Vorgang der Transmutation sogar selbst Energie erzeugen können. „Die belgische Anlage ist von der EU gefördert, über die Hälfte der Gelder kommen dafür aus Deutschland, warum also nicht selbst eine solche Anlage anstreben?“ so Sürmann abschließend.

Quelle: FDP Bergstrasse, 27.06.2011

Mittwoch, 29. Juni 2011

Die Forschung für die Kerntechnik soll erhalten bleiben (6. Energieforschungsprogramm)

Das 6. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung sieht vor, die Forschung für die Kerntechnik zu erhalten. Vermutlich aber nur halbherzig, wie in den VDI-Nachrichten heißt.
Ferdinand Knauß vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bestätigte:
  • "Wir werden bei der Atomkraft unsere Kompetenz halten, weil die AKW noch zehn Jahre lang laufen werden. Danach müssen wir weiterhin international sprechfähig sein."
  • Auch die nukleare Transmutationsforschung beim KIT Karlsruhe bleibt unangetastet. Knauss: "Es wäre Wahnsinn, wenn wir sämtliche Kompetenzen aufgeben würden."
  • "Bei der Kernfusion ändert sich nichts wesentlich, aber das Interesse ist nach wie vor, die Kosten zu stabilisieren und einen weiteren Kostenanstieg zu verhindern", sagte Knauß. Das BMBF sieht für 2011 insgesamt rund 144 Mio. € für die Kernfusion vor, im Jahr 2012 sollen es 159 Mio. € sein. Den Löwenanteil von 91 % werde hierbei die Helmholtz-Gesellschaft im Rahmen der institutionellen Förderung erhalten. 
In den VDI-Nachrichten wird die Kernfusion als "aktueller Kostentreiber" bezeichnet, sie sei der "größte Brocken der Kerntechnikforschung".
Für den VDI ist es nicht akzeptabel, dass Kernfusionsforscher seit 50 Jahren versprechen, man werde in 30 Jahren den kommerziellen Durchbruch erreichen. Er vermutet es handle sich dabei um "eine gigantische Geldvernichtung". Selbst die Bundesregierung glaube nicht, dass sie zur Energiewende beitragen kann, sie klammere die Kernfusion aus ihren entsprechenden Berichten schon lange konsequent aus, sagt Schulzki-Haddouti (VDI). Möglicherweise trifft er den Nagel auf den Kopf, aber dies spräche nicht gegen die Kernfusion, sondern gegen die Art und Weise der Mittelverwendung und deren Kontrolle.
Es gibt weltweit nur wenige Experten, die sich auf dem Gebiet der Kernfusion auskennen. Leider sind sie sich untereinander nicht einig, sondern schielen, sofern sie etabliert sind, immer mit dem Auge in Richtung Politik, die ihnen signalisiert, was politisch genehm ist und was nicht. Auch dies spricht nicht gegen die Kernfusion, eher dafür, diese Wissenschaftler zu unterstützen. Das selbe Argument gilt im übrigen auch für die Transmutationsforschung und, was im Moment viele nicht gerne hören, auch für die Erneuerbaren Energien. Junge Wissenschaftler, die nicht in den Subventions-Apparat eingebunden sind und von den etablierten Netzwerken zurückgewiesen werden, haben in solchen Zirkeln wenig Chancen. Ein wenig mehr Informationen über deren Ideen finden Sie zurzeit auf diesem blog.

Problematisch ist nur, dass mit der Kernfusion und der Transmutation wahrscheinlich auch die meisten Physiker und sogar Kernphysiker überfordert sind, nicht nur Ingenieure, Juristen, Philosophen, Kirchenleute und Sozialwissenschaftler. Die Erneuerbaren Energien sind zwar auch nicht risikofrei, aber es ist über Jahrzehnte ein Image aufgebaut worden, das sie als natur- und menschenfreundlich erscheinen lässt. Die Vorteile der Erneuerbaren Energien sind an diversen Schreibtischen ausgerechnet worden, Langzeituntersuchungen gibt es kaum.

Die Kernenergie aber gilt dagegen als "nicht beherrschbar" (vermutlich fahren die meisten Atomkraftgegner ein eigenes Auto und glauben, sie würden es beherrschen, nur weil sie es bewegen können). Die NGO contratom z.B. wendet sich gegen die Kernfusion und Transmutation: "Wir fordern, die Forschungsgelder zu streichen und in die Energiewende zu investieren!"

Die "Atomfusion", gemeint ist die Kernfusion der "letzte Strohhalm". "Aufgrund der beschränkten Vorhandenheit des fossilen Rohstoffes Uran als Brennstoff in herkömmlichen Atomreaktoren und dem missglückten Versuch der „Schnellen Brüter“ bleibt der Atomindustrie als zeitbezogene Perspektive allein die des Atomfusionsreaktors, von dem heute niemand wissen kann, ob er jemals funktionieren wird." Nun, es ist das eigentümliche an Forschung, dass es keine Resultate vor der Forschung gibt, sonst brauchte man keine Forschung. Warum war beispielsweise der Kugelhaufenreaktor in Hamm ein Misserfolg? Ohne ein umfassendes Wissen, Unvoreingenommenheit und vor allem Kenntnisse über politische Ränkeschmieden sollte man sich an die Beantwortung eigentlich gar nicht heran wagen. Das gilt auch für die Kernfusion und die Transmutation.

Die Transmutation wird von contratom als "Atommüll-Transmutation" bezeichnet. Dies entspricht dem Stande wissenschaftlicher Erkenntnisse. Zum Stimmungmachen genügt es aber offenbar die Behauptung, die Transmutation sei "teuer, ungewiss und gefährlich".

Es ist eine der wertvollsten Fähigkeiten von Ingenieuren, herauszufinden, wie man Technologien weniger gefährlich machen kann. Ist dies nicht Teil der Entwicklung unserer Kultur? Wäre es daher für den Verband Deutscher Ingenieure nicht richtig, die Forschung zu unterstützen und dadurch auch den Unterschied zur  Handwerkskunst deutlich zu machen? "Teuer, ungewiss und gefährlich" gehört zur Forschung dazu, und wenn Ingenieure sich dem verschließen, überlassen sie die Forschung den Chinesen, Indern, Amerikanern oder den aufstrebenden "Tigerstaaten" und freuen sich darüber, fleißige Handwerker zu sein. Zu dumm nur, denn fleißige Handwerker haben andere Länder auch, die obendrein noch schnell, gewissenhaft und preisgünstig sind.

Quellen:

Dienstag, 28. Juni 2011

Frankreich investiert mehr als 2 Milliarden Euro in die Kernenergie und in die Erneuerbare Energie

Wenn sich immer mehr herumsprechen sollte, dass auch die Erneuerbaren Energien nicht gefahrlos sind und fast täglich neue Erkenntnisse über die Risiken, die eigentlich vor einem Energiewende-Beschluss hätten vorliegen müssen, hinzu kommen, ist es vorstellbar, dass viele Befürworter der Erneuerbaren Energie die Frage nach dem Verhältnis zwischen der Sicherheit und dem Risiko, das sie bereit sind zu akzeptieren, nicht so schnell zu Gunsten der Erneuerbaren Energien beantwortet hätten.
Frankreich zeigt, dass auch eine andere Schlussfolgerung nach Fukushima möglich ist: Dort wurde beschlossen, eine Milliarde Euro in das Atomprogramm der Zukunft, vor allem in die Technologie der vierten Generation zu investierne, sagte Sarkozy auf einer Pressekonferenz. Die neuen Investitionen schließen auch einen Schub für die Erforschung der nuklearen Sicherheit ein. Zusätzlich werden Kredite für Forschungen im Bereich der nuklearen Sicherheit frei gegeben.

In Frankreich geht, was in Deutschland leider unmöglich war: NEBEN der Kernenergie investiert Frankreich in die Erneuerbaren Energien. Sarkozy betonte, seine Regierung werde "massiv" in Erneuerbare Energien investieren. Er kündigte Investitionen in Höhe von 1,35 Mrd. Euro für diesen Sektor an.

In Deutschland haben sich die Lobbyisten des ökologisch-industriellen Komplexes, insbesondere der Solarindustrie durchsetzen können, die die hohen Subventionen für sich allein in Anspruch nehmen wollen. Tatsächlich, sagt Daniel Wetzel in "Welt online", kommen die Solarkosten den von Greenpeace errechneten Atom-Subventionen schon recht nahe. Komme es nicht zu einer effektiven Ausbaubremse für Fotovoltaik, sagt Wetzel, dürften die Solar-Kosten in absehbarer Zeit denen der Kernenergie gleichen. Einziger Unterschied: Atomkraftwerke haben für dieses Geld den Strombedarf der größten europäischen Volkswirtschaft 40 Jahre lang rund um die Uhr zu einem Viertel gedeckt.

Samstag, 25. Juni 2011

Peinlich: Germanwatch zählt Kernenergie zu den fossilen Energien

Germanwatch hat eine Analyse vorgelegt: "Warum sich die Energiewende rechnet. Eine Analsyse von Kosten und Nutzen der erneuerbaren Energien in Deutschland".
"Erneuerbare Energien erhielten bisher wesentlich weniger staatliche Unterstützungen als die fossilen Energien: Zwischen 1970 und 2010 subventionierte der Staat die Atomenergie mit 196 Mrd. Euro und Stein- und Braunkohle mit 288 bzw. mit 67 Mrd. Euro. Erneuerbare Energien wurden bislang dagegen nur mit 39 Mrd. Euro gefördert."  
Die Studie, die die Kernenergie für eine fossile Energie hält, soll eine wissenschaftlich objektive und glaubwürdige Analyse sein? Es lohnt sich, einen kurzen Blick auf die homepage von Germanwatch zu werfen, und man wird schnell fündig:
"Sechs Eckpfeiler für ein energiepolitisches Zukunftspaket" bestimmen das Leitbild von Germanwatch. Dabei steht der Ausstieg aus der Atomenergie an erster Stelle. Und es finden sich dort auch andere vertraute Punkte, die sich bei Greenpeace, WWF, CDU, Grüne, SPD, Heinrich-Böll-Stiftung, DAAD, Kirchen usw. finden lassen,  wie z.B. "Beschleunigter Ausbau der Erneuerbaren" und "Europa als Vorbild beim Klimaschutz".
Es verwundert nicht, dass zu den Mitgliedern des Vorstands der Forschungsfeldleiter am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Carlo Jaeger, gehört. Interessant sind auch die Verflechtungen der weiteren Vorstandsmitglieder mit Organisationen, die sich immer wieder gegen die Kernenergie zu Wort melden und sich immer so auffallend einig sind. Laufen bei Germanwatch die Fäden zusammen?
Tilman Santarius ist Referent für Internationale Klima- und Energiepolitik bei der Heinrich Böll Stiftung. Vorher u.a. Projektleiter am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie.
Dr. Klemens van de Sand ist Ministerialdirigent a.D., zuletzt Unterabteilungsleiter im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Vorher u.a. Assistent President des International Fund for Agricultural Development (IFAD) in Rom.
Dr. Hendrik Vygen (Jurist) ist Ministerialdirektor a.D., zuletzt Abteilungsleiter im Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)
Michael Windfuhr ist stellvertretender Direktor des Deutschen Instituts für Menschenrechte. Vorher arbeitete er u.a. als Leiter des Teams Menschenrechte bei Brot für die Welt und war langjähriger Mitarbeiter von FIAN International, zuletzt als Geschäftsführer.

Und dieses weit verzweigte und einflussreiche Netzwerk wollen die Grünen, die für ihre Partei am liebsten ein Copyright als "Partei des Atomausstiegs" beanspruchen würden, initiiert haben? Sie sind nur eine Stimme in einem großen Chor. 
Die Vorstandsmitglieder von Germanwatch sind Diplom-Kaufleute, Politik-, Sozial- und Kommunikationswissenschaftler, Juristen, Ökonomen und Soziologen - darunter nicht ein Naturwissenschaftler, dem wahrscheinlich aufgefallen wäre, dass die Kernenergie keine fossile Energie ist. 

Freitag, 24. Juni 2011

Die Bedeutung der Kernenergie-Profis für die öffentliche Bildung

Die Entscheidung Deutschlands zum Ausstieg aus der Kernenergie führt  John Wheeler, Manager in der Atomindustrie und American Nuclear Society Mitglied, Vorsitzende des ANS Education, Training and Workforce Development Professional Division, auf wahltaktische Überlegungen oder auf Bildungsmangel zurück, für den er die nukleare Gemeinschaft (nuclear community) insgesamt verantwortlich macht.

Donnerstag, 23. Juni 2011

Neue Version des Lexikons zur Kernenergie, Forschungszentrum Karlsruhe

Neue Version des Lexikons zur Kernenergie online (5,4 MB Download),  Forschungszentrum Karlsruhe GmbH, aktualisierte Fassung, Mai 2011

Ministerkonferenz der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) - Deutschland kneift beim Thema Sicherheit

Deutsches Know-how und die deutsche Sicherheitsphilosophie in der Kerntechnik gelten weltweit immer noch als führend. Was läge näher, als den deutschen Sachverstand auch international zur Steigerung der Sicherheit kerntechnischer Anlagen einzubringen? Freiwillig wird eine Vorreiterrolle aufgegeben, um sich zu hundert Prozent der ungewissen Zukunft erneuerbarer Energien zu verschreiben. Der Rückzug aus der Kerntechnologie wird auch Folgen für die Forschungsentwicklung haben, so dass Deutschland in allen Fällen, in denen es um das Abwägen richtiger Energiekonzeptionen geht, keine Rolle spielen wird. Solaranlagen und Windkrafträder können alle Länder der Welt selbst bauen, dazu braucht man Deutsches Know How in Zukunft nicht.

IAEA kritisiert Japans nukleare Informationsweitergabe

Die Daily News (Japan Broadcasting Corporation) berichten heute (auf englisch) von der Tagung der Internationalen Atomenergie-Organisation, die gegenwärtig in Wien stattfindet:
Die Teilnehmer hätten einen internationalen Informationsaustausch im Falle eines nuklearen Notfalls vereinbart. Das Ministertreffen am Mittwoch diente dazu, die Stellungnahme Japans zu dem Unfall im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi im März zu bewerten.

Vattenfall kann dank seiner deutschen Kohlekraftwerke vom Atomausstieg profitieren

Während RWE und E.on, die beiden größten deutschen Energiekonzerne, gemeinsam die erste Klage gegen die umstrittene Brennelementesteuer eingereicht haben, hat Vattenfall erklärt, dass sein Unternehmen dank seiner deutschen Kohlekraftwerke von höheren Strompreisen infolge des Atomausstiegs profitieren könne. (Spiegel online, 22.06.2011)
Das Unternehmen hat in Interviews dennoch eine "faire Entschädigung" von der Bundesregierung für die Folgen des deutschen Atomausstiegs verlangt.
Vattenfall ist ein schwedisches Staatsunternehmen, der Anteil an der Atomkraft in Deutschland betrug zuletzt etwa sieben Prozent. Das Unternehmen ist mit 66,7 Prozent am Kraftwerk Brunsbüttel und mit 50 Prozent am Kraftwerk Krümmel beteiligt und ist Betreiber beider Anlagen, die auch in Zukunft nicht wieder angefahren werden dürfen. Für das zweite Quartal rechnet es mit Gewinneinbußen von 1,1 Milliarden Euro.

Mittwoch, 22. Juni 2011

RWE plant Verkauf seines Hochspannungsnetzes

Der Energiekonzern plant, in den kommenden Tagen die Mehrheit seiner Netzsparte Amprion zu verkaufen, berichtet der Stern vom 22.06.2011. Bis Ende Juni wolle das Unternehmen 75 Prozent der Amprion-Anteile abstoßen, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Finanzkreise. RWE selbst werde eine Sperrminorität von 25 Prozent behalten und sich um die technische Führung des Netzbetriebs kümmern.

Amprion versorgt über ein 11.000 Kilometer langes Hochspannungsnetz mehr als 25 Millionen Kunden in West- und Süddeutschland mit Strom. Dem Stern zu Folge könnten fast eine Milliarde Euro in die Konzernkassen fließen. Acht Abnehmer seien im Gespräch, Investoren aus der Finanzbranche, darunter auch die Allianz.

Die Stromnetze gelten als sanierungsbedürftig.

Dienstag, 21. Juni 2011

Arnie Gundersen - Nebraska Nuclear Plant: Emergency Level 4 & schlimmer - 14. Juni 2011 (1of3)

Wenn Ihnen dieser Video-Beitrag von Arnold Gundersen glaubwürdig erscheint, sollten Sie unbedingt diesen Artikel dazu lesen: Nuclear Energy: Arnie Gundersen Going International

Im finnischen Olkiluoto entsteht das modernste Kernkraftwerk der Welt

Das wird langsam zur Gewohnheit bei Atomkraftgegnern: Belege anführen, die ganz andere Aussagen beinhalten als die Kurzmitteilung bei Twitter suggeriert.
Über Twitter teilt @UlrichKelber (SPD) mit: "Ein Gespenst geht um in Europa: Auch Finnland beerdigt Pläne für neue AKW http://bit.ly/lJ4MGh :-) #berlindirekt #fb"
Ich habe nachgeschlagen und finde dazu mit Ausnahme eines Satzes zu AKW keinen weiteren Hinweis: In dem angegebenen Artikel (derStandard.at, 19.06.2011) heißt es:
"Inhaltlich beharrten die Grünen darauf, dass es keine neuen Genehmigungen für AKWs gibt". Mag sein, aber welche Konsequenzen hat der Wunsch der Grünen? Von beerdigten Plänen war dort nichts zu lesen.
Am 21.06.2011 meldete die FAZ: "Im finnischen Olkiluoto entsteht das modernste Kernkraftwerk der Welt".

Bedroht Hochwasser in Nebraska Atomkraftwerke?

Schutzmaßnahmen im Zusammenhang mit Atomkraftwerken sind für Atomkraftgegner keine Sicherheitsmaßnahmen, sondern Beweise ihrer fehlenden Sicherheit. Sie machen Politik mit der Sorge um die Sicherheit und nicht mit der Lösung eines Sicherheitproblems. Dies zeigt folgendes Beispiel:

Montag, 20. Juni 2011

Statement des Konferenz-Vorsitzenden zur IAEA-Ministerkonferenz über nukleare Sicherheit

Video - Statement of the President of the Ministerial Conference on Nuclear Safety, Antonio Guerreiro

Energieministerin Leuthard (Schweiz): Gesetzesanpassung möglich, wenn beispielsweise Kernfusion gelingt.

Die Schweizer Energieministerin Doris Leuthard will den bundesrätlichen Entscheid zum Ausstieg aus der Atomenergie nicht als Beschluss für alle Zeiten verstanden wissen. Kernenergie könnte wieder zum Thema werden, wenn die Kernfusion gelinge: „Sollte etwa in 30 Jahren die Kernfusion gelingen, und sollten die Vorteile der Atomenergie wieder überwiegen, könnte man das Gesetz erneut anpassen", sagte Leuthard im Interview mit der "NZZ am Sonntag". Heute entscheide man aufgrund der heutigen Fakten - und die sprächen gegen neue Investitionen in die Kerntechnologie. "Aber wer kann heute schon sagen, wie sich die Technologie entwickelt?"(in: Schweizer Handelszeitung, 29.05.2011)
Der Ausstieg soll etappenweise in 25 bis 30 Jahren erfolgen. Manche Kreise würden nach Ansicht Leuthards hingegen den Eindruck erwecken, als steige die Schweiz sofort aus.
Was die völlige Unabhängigkeit von der Atomkraft betrifft, dürfe man sich "keinen Illusionen hingeben", sagte Leuthard. Die Schweiz könne weiterhin Strom importieren, und "im Import wird immer ein Anteil Atomstrom dabei sein".

Die unbeherrschbare Kernenergie

Viele wichtige Prozesse auf der Erdoberfläche, wie das Klima und das Leben selbst sind einer Strahlungsenergie zu verdanken. 99,98 % des gesamten Energiebeitrags zum Erdklima stammen von der Sonne. Die Sonne ist ein gigantischer Fusionsreaktor, in dem unsere Erde 1,3 Millionen mal hineinpasst. In diesem, nicht von Menschen gemachten und nicht von Menschen beherrschbaren Kernreaktor findet eine Kernreaktion statt, die bewirkt, dass Masse in Energie umgewandelt wird, die vom Innern der Sonne an die Oberfläche getragen wird und dort als Licht und Hitze abstrahlt. Die Sonne sendet ein Spektrum elektromagnetischer Wellen aus, darunter auch Röntgenstrahlung. Die Neutrinos, bei den Kernreaktionen entstehenden, erreichen bereits nach acht Minuten die Erde.
Zum Vergleich: Die Sonne erzeugt in ihrem Inneren pro Sekunde 6.000 Megatonnen Helium aus Wasserstoff (Fusion von 4 Wasserstoffkernen zu einem Heliumkern). Bei der Kernfusion werden pro Kilogramm erzeugtes Helium 630 Terajoule Energie frei. Um die gleiche Menge zu erzeugen, müsste ein 1-GW-Kraftwerk eine Woche arbeiten. Oder: 6.000.000.000.000 (Sechs Billionen) 1-GW-Kernkraftwerke müssten eine Woche arbeiten, um dieselbe Menge Energie herzustellen, die die Sonne innerhalb einer Sekunde erzeugt. Dies ließe sich ja auch noch umrechnen, wieviel Energie die Sonne innerhalb einer Woche erzeugt und wieviele irdische Kernkraftwerke benötigt würden, um diese Menge zu erreichen …
Die Strahlungsleistung, die die Erde trifft, beträgt 1,37 Kilowatt pro Quadratmeter oder, auf die gesamte Erdquerschnitt umgerechnet, 170.000 Terawatt.
Der Fusionsreaktor Sonne ist seit etwa 4,6 Milliarden Jahren aktiv und besitzt noch genug Brennstoff, um weitere etwa fünf Milliarden Jahre zu brennen. Gegen Ende ihres Daseins wird die Sonne anschwellen, bis sie letzten Endes so groß ist, dass sie die Erde verschlingt.

Dies ist offenbar der Stand der Wissenschaft.
Übrigens kann sich diese Informationen jeder auf eine ganz einfache Weise im Internet besorgen, wie ich es als Nicht-Naturwissenschaftlerin unter dem Stichwort "Sonne" in wenigen Minuten auch gemacht habe.

Sonntag, 19. Juni 2011

Eine junge Generation aus kerntechnischen Berufen in Deutschland fordert ehrliche Debatte um Atomausstieg


"Tschüss Kernkraft? Bonjour nucléaire!"

Brokdorf
(Quelle: Kerntechnische Gesellschaft e.V.)
Auch Befürworter der Kernenergie waren in Brokdorf. Fotos belegen die Aktion einer jungen Generation aus kerntechnischen Berufen in Deutschland. Sie sind Mitglieder der Kerntechnischen Gesellschaft e.V. , deren Schwerpunkte im langfristigen Kompetenzerhalt, der internationalen Netzwerkbildung und der verantwortungsvollen friedlichen Nutzung der Kernenergie liegen. Unter entsprechenden Stichworten habe ich bei Google keinen Hinweis auf diese Aktion finden können; die Medien scheinen darüber zu schweigen.
Die Junge Generation sorge sich, so deren Sprecher, Carsten George, auch um den Verlust des deutschen Einflusses auf die weltweiten Sicherheitsstandards in der Nutzung der Kerntechnik: "Wenn sich die aktuelle Entwicklung fortsetzt, isoliert sich Deutschland endgültig und wir werden trotz unserer heute weltweit führenden Sicherheitsstandards kurzfristig im internationalen Umfeld unser Mitspracherecht verlieren."

"Tschüss Kernkraft? Bonjour nucléaire!"

Die Atomkraftgegner, die ihre Ablehnung der Kernenergie mit Sicherheitsmängeln begründen, sollte es nach ihrer Meinung interessieren, dass Deutschland aktuell bereits permanent rund 3.000 Megawatt Leistung aus Frankreich importiert, die dort hauptsächlich in Kernkraftwerken erzeugt werden (nach Angaben der Transparenzplattform der europäischen Transportnetzbetreiber www.entsoe.net).
Die Kerntechnische Gesellschaft äußert dagegen ihre Bedenken: "Ein Sicherheitsgewinn geht damit sicherlich nicht einher, schließlich hat die Reaktorsicherheitskommission der Bundesregierung allen deutschen Kernkraftwerken eine große Robustheit bescheinigt."

"Ideologiefreie, transparente und vor allen Dingen besonnene Debatte über einen zuverlässigen und sicheren Energiemix"

George: "Die Junge Generation fordert daher eine sofortige Abkehr von den konzeptlosen und sicherheitstechnisch unbegründeten Ausstiegsplänen in Deutschland und stattdessen eine ideologiefreie, transparente und vor allen Dingen besonnene Debatte über einen zuverlässigen und sicheren Energiemix."

Die meisten Atomkraftgegner dürften jedoch der Meinung sein, es sei genug diskutiert worden. Jetzt müsse gehandelt werden. Augen zu und durch. Da es einen Konsens aller Atomkraftgegner aus allen Parteien, auch der angeblich desinteressierten Energiekonzerne, rund um den ökologisch-industriellen Komplex, an dem viele von ihnen sehr viel Geld verdienen können, gibt und zwar nicht erst seit Fukushima, sondern seit vielen Jahren, kann es eine ideologiefreie, transparente und vor allen Dingen besonnene Debatte über einen zuverlässigen und sicheren Energiemix erst dann geben, wenn sich die Vision von 100 Prozent erneuerbaren Energien (von einem Konzept kann man wirklich nicht sprechen) als undurchführbar erweist. Noch beherrscht die Euphorie das Geschehen (der vollständige Energiewandel ohne Kernenergie gilt als machbar und bezahlbar). Es ist gut zu wissen, dass es in Deutschland Nachwuchskräfte aus kerntechnischen Berufen gibt - sie werden eines Tages wahrscheinlich dringend gebraucht.

Samstag, 18. Juni 2011

Schweden denkt über die „vierte Generation neuer Reaktoren“ nach

Am 17. Juni 2010 verkündete die konservativ-liberale Regierung unter Ministerpräsident Fredrik Reinfeld den Ausstieg vom 1980 besiegelten Atomausstieg. Die alten Anlagen dürfen weiterlaufen, sogar neue Reaktoren können gebaut werden, aber nur als Ersatz für alte Blöcke. Staatliche Subventionen fließen dafür nicht mehr.
Selbst das für 2020 in Östhammar geplante atomare Endlage schreckt die Bewohner nicht. (Per Hinrichs, Warum sich Östhammar über radioaktiven Müll freut, Welt Online, 18.06.2011)

Internationale Nukleare Energie-Olympiade 2011, Seoul

Vom 26. bis 30.September 2011 findet in Seoul, Republik Korea, für Studenten, die an Kernkraft-Technologie und Politik interessiert sind, ein einzigartiger Wettbewerb statt:

2011 Internationale KERNENERGIE OLYMPIADE
September von 26 bis 30 2011, Seoul, Republik Korea
Ein einzigartiger Wettbewerb für Studenten, die an Kernkraft-Technologie und Politik interessiert sind
"Ein Plan für die öffentliche Akzeptanz der Kernenergie in meinem Land"

Die Aufgabe für Studenten aus aller Welt besteht darin, darzulegen, wie die Öffentlichkeit für die Kerntechnologie gewonnen werden kann. Die jüngsten Ereignisse in Fukushima haben nur dazu beigetragen, diese Herausforderung zu verstärken, da, trotz Fukushima, die grundsätzlichen Vorteile der Kernenergie unverändert sind - eine sichere und zuverlässige Technologie, die Stromversorgung in großem Umfang zu einem erschwinglichen Preis, ohne Umweltverschmutzung und Treibhausgase ermöglicht. Wie lassen sich diese Argumente einem oft skeptischen Publikum vermitteln?

Die International Nuclear Energy-Olympiade 2011 wendet sich an Studenten, die die Zukunft der Kernenergie sind, um ihnen die Möglichkeit zu geben, die Einstellungen zu dieser Technologie im eigenen Land zu erforschen und die Informationen, die helfen könnten, negative Meinungen zu überwinden. Die Recherche wird in einen Plan für die öffentliche Akzeptanz der Kernenergie umgesetzt und einer internationalen Jury vorgelegt werden.

Teilnehmer der Energie-Olympiade werden Studenten im Grund- oder Aufbaustudium in Ländern sein, die sich auf die Nutzung der Kernenergie vorbereiten oder in Ländern, die den Bau neuer Atomkraftwerke planen.

Die International Nuclear Energy-Olympiade 2011 wird mit Billigung der International Atomic Energy Agency (IAEA)  von der World Nuclear University (WNU) organisiert und von Korea Nuclear Energy Promotion Agency (KONEPA) veranstaltet.

Die Arbeitssprache der Olympiade wird Englisch sein.

>>> Weitere Informationen und der link zum Anmeldeformular sind auf der Seite http://www.nuclearolympiad.org zu finden.

(Vielleicht würde man sich über einen Antrag aus Deutschland wundern, vielleicht auch nicht.)

Freitag, 17. Juni 2011

Bis 2020 sollen in China insgesamt 100 Atomkraftwerke in Betrieb sein

AKW internationalChina hat eine Inspektion seiner 13 Kernkraftwerke abgeschlossen. Laut einer Veröffentlichung vom 14.06.11 auf der Website des Ministeriums für Umweltschutz, sagte der Vize-Minister, Li Ganjie, einer Delegation aus den Vereinigten Staaten. Die Aussage impliziert, dass die Atomkraftwerke den Test, der im April nach dem Fukushima Daiichi AKW-Katastrophe in Japan beschlossen worden war, bestanden haben. (Ian Johnson, in: The New York Times - Asien-Pazifik, 16.06.2011)
Bis Oktober, sagte Herr Li, werde das Ministerium die 28 im Bau befindlichen Anlagen getestet haben. Vor Abschluss der Kontrollen werde keine Betriebsgenehmigung erteilt.
Chinas Energiebedarf wird nach Schätzungen jährlich um 12 Prozent steigen. Die Regierung hat erklärt, dass Kernenergie ein wichtiger Teil der chinesischen Energie-Zukunft sei. Bis 2020 sollen 100 Atomkraftwerke in Betrieb sein.
Selbst während der Krise in Japan hatten China und andere Wachstumsländer wie Indien erklärt, dass sie ihre nuklearen Konzepte weiter verfolgen werden.

Ist für die Grünen die Kernenergie jetzt auch Schuld an der Erderwärmung?

Im Leitantrag des grünen Bundesvorstandes zum Parteitag der Grünen (BuVo-Beschluss vom 17.06.2011), heißt es:
"Der Klimawandel schreitet schneller voran als dies noch vor wenigen Jahren abzusehen war und die Folgen der Erderwärmung sind vielerorts bereits seit Jahren spürbar. Es ist also höchste Zeit für eine umfassende Energiewende. Die Vergangenheit mit Atom muss beendet werden."
Eine Vergangenheit lässt sich nicht beenden, man kann einen Schlussstrich unter die Vergangenheit ziehen, was bedeutet, dass man mit einer Sache nichts mehr zu tun haben möchte und sie als erledigt betrachtet, aber die Vergangenheit selbst lässt sich nicht beenden. Dies nebenbei, aber es macht hellhörig.
Worte, die uns vertraut erscheinen, vermitteln durch kleine Änderungen in der Kombination einen neuen Sinn, der uns bei flüchtigem Lesen entgehen kann, den wir aber dennoch aufnehmen. Die Kernenergie wird in diesem Leitantrag in einen ursächlichen Zusammenhang mit der Erderwärmung in Verbindung gebracht. Zufall? Absicht? Oder waidmännischer Tunnelblick, der die Verbissenheit der Grünen demonstriert, ihre Politik mit Hilfe falscher Behauptungen auch gegenüber ihren eigenen Mitgliedern und Anhängern durchzusetzen?
Vertrauensbildend sind diese Worte nicht. Interessant in diesem Zusammenhang finde ich das Ergebnis einer Umfrage, die belegt, dass 91 Prozent der Deutschen ihren Politikern nicht trauen.

Donnerstag, 16. Juni 2011

IAEA beruft Ministerkonferenz über die nukleare Sicherheit

Die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA) wird vom 20. bis 24. Juni auf einer Fünf-Tage-Ministerkonferenz über Fragen im Zusammenhang mit der Verbesserung der nuklearen Sicherheit in der ganzen Welt diskutieren. Das Programm der Konferenz kann heruntergeladen werden.

Dienstag, 14. Juni 2011

Fukushima: Bericht der Japanischen Regierung an die IAEA

"Report of the Japanese Government to the IAEA Ministerial Conference on Nuclear Safety - The Accident at TEPCO's Fukushima Nuclear Power Stations -" , transmitted by the Permanent Mission of Japan to the Agency on 7 June 2011
IAEA: International Atomic Energy Agency

Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde wieder am Netz

Mich würde sehr interessieren, was es konkret an der Pressemeldung von e.on, zu kritisieren gibt. In welcher Industriebranche gibt es vergleichsweise hohe Sicherheitsstandards und Kontrollen? Wird in diesem Bericht eine Gefahr verschwiegen?

Pressemeldung von e.on, 14.06.2011
Das Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde speist seit dem 14. Juni 2011, 16:36 Uhr, wieder Strom ins Netz. Die Anlage ging am 2. Mai 2011 zum 26. Brennelementwechsel und der jährlichen Anlagenrevision vom Netz.
Während der diesjährigen planmäßigen Revision wurden 20 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue Uran-Brennelemente ersetzt. Darunter sind auch die zwei Brennelemente, bei denen an je einem Brennstab ein geringfügiger Hüllrohrschaden festgestellt wurde. Das Revisionsprogramm umfasste circa 1.000 teilweise sehr umfangreiche Prüfungen und zahlreiche Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten.
Im Revisionszeitraum kamen bis zu 1.650 externe Fachkräfte aus über 100 Fachfirmen zum Einsatz. Die atomrechtliche Aufsichtsbehörde und die von ihr beauftragten Gutachterorganisationen TÜV Nord und Germanischer Lloyd überwachten alle sicherheitstechnisch relevanten Arbeiten. Die Überprüfung der technischen Systeme auf ihre Funktionstüchtigkeit bestätigte den guten Zustand der Anlage.
Das Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde investierte für die Revisionsarbeiten insgesamt 56 Millionen Euro.

Seit der letzten Revision im April 2010 war das Kernkraftwerk mit einer Zeitverfügbarkeit von 100 Prozent am Netz und erzeugte in diesem Zeitraum etwa 12,3 Milliarden Kilowattstunden Strom. Dies entspricht einem Jahresstromverbrauch von circa 3 Millionen deutschen Haushalten. Der Umwelt ersparte das Kernkraftwerk Grohnde damit fast 12 Millionen Tonnen CO2.

Slowenien hält an Kernenergie fest

Slowenien werde für mindestens 20 Jahre trotz des Unfalls in Fukushima Atomstrom produzieren, sagte die Wirtschaftsministerin Darja Radic am 10.06.2011. (Yahoo News, 10.06.11)
Die Regierung habe fünf verschiedene Optionen zur Energieversorgung Sloweniens bis 2030 vorbereitet, sagte sie, und alle beinhalten die Atomkraft-Option. Nach einer öffentlichen Debatte über die Vorschläge werde die Regierung die beste Option auswählen und dem Parlament Ende des Jahres zum Beschluss vorlegen.
Slowenien hat zurzeit nur einen Atomreaktor, der 1984 im ehemaligen Jugoslawien gemeinsam mit Kroatien gebaut wurde. Beide Länder sind auch heute noch Eigentümer des Atomkraftwerks, in dem 40 Prozent des in Slowenien erzeugten Stroms produziert werden.
Zwei der Optionen sehen vor, einen zweiten Reaktor in Krsko zu bauen.

Montag, 13. Juni 2011

Italien stimmt gegen Atomkraft

Noch während der Öffnung der Wahllokale hat der italienische Regierungschef Berlusconi bereits seine Niederlage bei dem Anti-Atom-Referendum zugegeben, berichtet die NZZ. Er propagiert nun erneuerbare Energien statt Atomkraftwerke.
«Aufgrund eines Beschlusses des italienischen Volkes, der sich in diesen Stunden konkretisiert, müssen wir uns von der Aussicht verabschieden, in Italien Atomkraftwerke zu bauen, und müssen uns ganz um erneuerbare Energien bemühen», sagte Berlusconi am Nachmittag bei einer gemeinsamen Medienkonferenz mit seinem israelischen Amtskollegen Benjamin Netanyahu in Rom. Berlusconi und Netanyahu unterzeichneten ein Memorandum für die Entwicklung gemeinsamer Projekte im Bereich erneuerbarer Energien.

Indiens Atomkraftwerk-Betreiber überlegen Selbstversicherung

Indiens Atomkraftwerk-Betreiber, Nuclear Power Corporation of India (NPCIL), überlegen eine Selbstversicherung, um im Falle eines nuklearen Unfalls Opfer entschädigen zu können.

Sonntag, 12. Juni 2011

Italien stimmt über Ausstieg aus der Kernenergie ab

Bereits vor 24 Jahren hatten die Italiener den Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen. An diesem Sonntag und Montag werden sie darüber entscheiden, neue Kernkraftwerke in Italien zu bauen. Die Atomkraftgegner bringen die Abstimmung geschickt in Verbindung mit einem Misstrauensvotum gegen die Berlusconi-Regierung und könnten damit Erfolg haben.
Die Regierung Italiens hatte das Ziel, ab dem Jahr 2020 ein Viertel der Energie aus Atomkraft zu erzeugen und die Abhängigkeit von teuren Gaslieferungen aus dem Ausland verringern. Ab dem Jahr 2020 sollten 25 Prozent der Energie aus Atomkraft erzeugt werden.

Sonntag, 5. Juni 2011

Merheit der Bulgaren für Atomkraftwerk Belene

Die Mehrheit der Bulgaren, 64 Prozent, sind nach einer Umfrage zwischen dem 3. und 8. Mai der Meinung, das zweite Atomkraftwerk, Belene, müsse so schnell wie möglich gebaut werden. (novinite.com, 05.06.11)

Mittwoch, 1. Juni 2011

Energieriesen - Kandidaten für Übernahme?

Ob die Atomkraftgegner daran gedacht haben, dass die Energieriesen Übernahmekandidaten für ausländische Konkurrenten wie EdF oder Gazprom werden können?
>>> Bitte weiterlesen

Südafrika bleibt auf Atomkurs

Die Energieministerin Südafrikas, Dipuo Peters, bestätigte den Parlamentsbeschluss zur nuklearen und erneuerbaren Energie als Bestandteil eines integrierten Ressourcenplans(IRP).
Die laufenden Vorkommnisse im Fukushima-Daichi Atomkraftwerk hätten eine vorsichtige Bestandsaufnahme der Folgen für das Nuklearprogramm erforderlich gemacht, sagte die Ministerin. Der Unfall in Fukushima habe sich zu einem Zeitpunkt ereignet, der es Südafrika ermöglicht habe, die entsprechenden Lektionen in das Atomkraftprogramm einzubeziehen und die Erfahrungen anderer Länder zu nutzen.

Südafrika ist davon überzeugt, dass die Kernenergie ein notwendiger Teil seiner Strategie ist, die darauf ausgerichtet ist, die Treibhausgase mit Hilfe eines breit gefächerten Portfolios aus fossilen Brennstoffen, erneuerbaren Energien und energieeffizienten Technologien zu reduzieren. (Times Live, 26.05.11)

Im Unterschied zur Deutschen Energiepolitik steht die Frage der Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen an erster Stelle.

Saudi Arabien plant den Bau neuer Atomkraftwerke

Saudi Arabien plant den Bau von 16 Atomkraftwerken bis 2030 für über 100 Milliarden Dollar, berichtet Reuters Africa, unter Hinweis auf eine Veröffentlichung in Arab News. Damit will der größte Erdölexporteur der Welt der schnell anwachsenden Energienachfrage standhalten. Die Atomreaktoren sollen die heimische Energieversorgung unterstützen.
In 10 Jahren sollen die ersten zwei Reaktoren fertig gestellt sein, danach sollen jährlich zwei neue Atomkraftwerke hinzu kommen, sagte Abdul Ghani bin Melaibari, der Koordinator wissenschaftlicher Zusammenarbeit in King Abdullah City für Nukleare und Erneuerbare Energie. Das Königreich plane, 20 Prozent seines Energiebedarfs durch nukleare Energie zu decken.
Die benachbarten Arabischen Emiraten hatten 2009 einen Vertrag mit einem Südkoreanischen Konsortium über den Bau von Atomkraftanlagen im Gesamtwert von 20,4 Milliarden Dollar geschlossen. (Reuters Africa, 1.06.11)

Montag, 30. Mai 2011

Klaus Töpfer, der Vorsitzende der Ethikkommision und früherer Umweltminister (CDU) sagte, in der ganzen Welt gebe es eine enorme Aufmerksamkeit für den Wechsel des Energiekurses in Deutschland. "Wenn das gelingt, ist es eine große Chance auch für die Zukunftsfähigkeit der deutschen Wirtschaft." (zitiert in: ZDFheute, 30.05.11)
Gefunden bei twitter:
Germany's not "leading" anything. They're tucking their tail between their legs are running from a phantom.

Sonntag, 29. Mai 2011

Ethikkommission. Fachleute nicht erwünscht.

Es ist möglich, dass die Ethikkommission, die nach dem GAU in Japan eingerichtet wurde, ein "kluger Schachzug" von Angela Merkel war, um die "Ausstiegsbremser in den eigenen Reihen in die Schranken zu weisen". (Atomausstieg: Raus aus der Kampfzone, in: ZDFheute, 29.05.11)
Kann eine kluge Politik es sich leisten, nicht den Rat von Atom-Fachkräften einzuholen, wenn es um die Frage der Sicherheit und der Energieversorgung in der Zukunft geht?
>>> Bitte weiterlesen:

Gabriel (SPD) hält die Gefahren durch Blackouts für "absolut realistisch"

Sigmar Gabriel fordert "Sorgfalt vor Schnelligkeit". "Ich rate uns sehr dazu, dass wir sorgfältig beraten, was wir da tun und nicht im Schweinsgalopp da durchgehen". (zitiert in: Tagesschau, 29.05.11)

Samstag, 28. Mai 2011

Donnerstag, 26. Mai 2011

Ist Kernenergie erneuerbar?

Der Deutsche Akademische Austauschdienst e. V. (DAAD), eine Gemeinschaftseinrichtung der deutschen Hochschulen und der Studierenden zur Pflege ihrer internationaler Beziehungen, vermittelt Studenten in Dalian, China, wichtige Erkenntnisse zum Umgang mit Müll: Ziel des Projektes ist es, den Studenten ein Bewusstsein für umweltrelevante Themen nahe zu bringe, "z.B. wird Papier sorglos fallen gelassen, Müll stapelt sich in Klassenzimmern, Plastiktüten wehen durch die Gegend, Abfalleimer wie man sie aus Deutschland kennt, fehlen", und selbstverständlich geht es dabei auch um Atommüll. Schließlich ist Müll Müll.
>>> Bitte weiterlesen

Schweizer Bundesrat empfiehlt langsamen Ausstieg aus der Kernenergie bis 2034

Der Schweizer Bundesrat beschloss am 25.05.11 einen langsamen Ausstieg aus der Kernenergie bis zum Jahr 2034. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass der Ausstiegsbeschluss äußerst knapp ausgefallen sei. "Dem Vernehmen nach standen drei atomkritische, links-bürgerliche Frauen drei atomfreundlichen Männern der konservativ-liberalen Rechten gegenüber. Zünglein an der Waage war Leuthard von der christlichsozialen Volkspartei, die sich schließlich ihren Kolleginnen anschloss." (Kirchner, Thomas: Schweiz beschließt Atomausstieg, in: sueddeutsche.de, 25.05.11)
Die meisten Zeitungsmeldungen erwähnen nicht, dass es sich bei dem Beschluss des Bundesrats lediglich um eine Empfehlung handelt, langfristig aus der Atomenergie auszusteigen.

Dienstag, 24. Mai 2011

Netzausbaubeschleunigungsgesetz (Nabeg)

Dem Handelsblatt liegt der Entwurf für ein Netzausbaubeschleunigungsgesetz (Nabeg) für den "Ausbau des Übertragungsnetzes mit überregionaler oder europäischer Bedeutung" vor. (Bund will Zuständigkeit für Netzausbau, Handelsblatt, 24.05.2011)

Schneller Atomausstieg führt Deutschland in die Isolation

Das siebente Treffen des European Nuclear Energy Forum (ENEF) fand am 19. und 20 May 2011 in Prag statt. An diesem Treffen nahmen EU- und nationale Politiker teil, offizielle Vertreter internationaler Organisationen, Repräsentanten der Atomindustrie und von Behörden.

Mehrere Länder bestätigten nochmals ihre Absicht, an ihren Plänen zum Bau neuer Atomkraftwerke festzuhalten.

Swissgrid: Ohne Stromnetzausbau kein Atomausstieg

Die Schweizer Netzgesellschaft Swissgrid hält einen kurzfristigen Ausstieg aus der Atomenergie für unrealistisch. (Schweizer Fernesehen, 24.05.2011)
Der Swissgrid-Chef Pierre-Alain Graf erklärte, Voraussetzung dafür sei, dass bis 2020 rund 1000 Kilometer Leitungen erneuert werden könnten. Die Kosten dafür betrügen rund vier bis sechs Milliarden Franken. Er wies auf einen Bewilligungszeit von etwa 15 bis 20 Jahren hin. In den letzten zehn Jahren hat Swissgrid lediglich 150 Kilometer Leitungen erneuert.

Historisch falsche Weichenstellung in der Kernforschung und die Folgen

"Eine fatale Folge der Polarisierung der Positionen im Atomkonflikt besteht darin, dass sich keine Seite mehr für Alternativen innerhalb der Kerntechnik interessiert", sagt Joachim Radkau, der bis zu seiner Emeritierung 2009 Professor für Technikgeschichte an der Universität Bielefeld war und zahlreiche Bücher über Technik, Politik und Gesellschaft geschrieben hat (zit. in: VDI-Nachrichten, 20.05.11)

Schwachstellen deutscher AKW

Nicht die Kernenergie bringt die Kerntechnologie in Verruf, sondern das absurde Spektakel, das sich eine Schar von Politikern erlaubt, die die Frage der Sicherheit und ihrer Kontrollpflicht nach dem Politbarometer richtet!

Störfälle

Frech gefragt: Gibt es einen Industriezweig, der ähnlich nachvollziehbare Fehlermeldungen für sicherheitsrelevante Ereignisse wie die Atomkraftwerke liefert?

Sonntag, 22. Mai 2011

Ist ein Blackout im Winter 2011/12 realistisch?

Umwelt- und Energiepolitiker von SPD und Grünen schätzen die Gefahr eines weitflächigen Stromausfalls in Deutschland gering ein. Spekulationen über einen drohenden Blackout bezeichnete Grünen-Fraktionschef Trittin als „hochgradig unseriös“. „Es wird nach unserer Auffassung keine Probleme geben.“ (zitiert in: Berliner Morgenpost, 22.05.11)
>>> Bitte weiterlesen:

Kleinfeld: Schneller Ausstieg - Risiko für die industrielle Entwicklung in Deutschland

Klaus Kleinfeld, frühere Siemens-Vorstand und heute Chef des Aluminiumriesen Alcoa, gehört zu den einflussreichsten Managern in den USA.
Alcoa werde angesichts der Energiedebatte keine neuen Produktionsstätten in Deutschland aufbauen: "Wenn es um die Herstellung des Grundmaterials geht, gibt es weltweit genügend Standorte, an denen Energie deutlich günstiger und trotzdem sauber ist", sagte Alcoa-CEO Klaus Kleinfeld der "Welt am Sonntag" (WaS). Alcoa unterhalte derzeit vier Standorte in Deutschland, an denen Aluminium weiterverarbeitet wird.
>>> Bitte weiterlesen:

Freitag, 20. Mai 2011

Tschernobyl-Bäume passen sich an

Forscher fanden heraus, dass sich die strahlungsempfindliche Erbsubstanz DNA im Zellkern bis zu einem gewissen Grad selbst vor Radioaktivität schützen kann. „Für uns war es sehr überraschend, dass wir an vielen Regionen des großen Genoms der Kiefer Veränderungen beobachten konnten, die offenbar als Anpassung auf die erhöhte Strahlung zu sehen sind“, so der Leiter des Forschungsprojekts, Professor Reiner Finkeldey. (Universität Göttingen, 20.04.2011, in: scinexx)

Donnerstag, 19. Mai 2011

Die vierte Generation der Kernkraftwerke schließt GAUs naturgesetzlich aus

2008 sagte Fritz Vahrenholt, Geschäftsführer der RWE-Tochter RWE Innogy:  
"Die vierte Generation der inhärent sicheren Kernkraftwerke, wozu etwa der Hochtemperaturreaktor gehört, schließt GAUs naturgesetzlich aus." 
Das Problem der Endlagerung wäre mit Hilfe der Transmutation zu lösen, die Kernenergie wäre beherrschbar und fehlertolerant. Darüber gibt es zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen. Die Energiekonzerne wissen dies, aber sie hören diese Nachricht nicht besonders gerne. schließlich lässt sich mit den alten Atomkraftwerken sehr viel mehr Geld verdienen (Gewinnmarge 40%). Auch mit der Wiederaufbereitung, den Transporten und der Endlagerung lässt sich sehr viel Geld verdienen. Und darauf wollen sie nicht freiwillig verzichten. Und die Atomkraftgegner? Was wären sie ohne Castortransporte? In diesem Punkt sind sich beide Seiten einig: Joschka Fischer ist wohl kaum umsonst seit 2009 als Berater bei RWE tätig.

>>> Transmutation

Dienstag, 17. Mai 2011

Was wäre die Anti-Atom-Bewegung ohne Castortransport?

Am 14.09.2010, fast genau ein halbes Jahr vor dem Reaktorunglück in Fukushima, schrieb die „Welt“: „Der Energiesprecher von Greenpeace indes lehnte die Transmutation ab, er ziehe die Endlagerung vor. Ein Schelm, wer dabei denkt, das Problem der Entsorgung solle als Druckmittel vorerst ungelöst bleiben. Was wäre die Anti-Atom-Bewegung ohne Castortransport?“ (Kulke, Ulli; Transmutation. Atommüll wird in 20 Jahren nicht mehr strahlen, in: Welt Online, 14.09.2010)
Dieser Satz prägte sich mir ein: "Was wäre die Anti-Atom-Bewegung ohne Castortransport?“Und ich begann, dieser Sache nachzugehen.
>>> Bitte weiterlesen:

RWE beteiligt sich an AKW in den Niederlanden

Spiegel Online meldet, dass RWE plant, sich mit einer Milliarden-Investition am Bau eines Atommeilers in den Niederlanden zu beteiligen.

Sonntag, 15. Mai 2011

AKW Grafenrheinfeld: Riss im Rohr

Die Mainpost meldete am 12. Mai, dass der Leiter des AKW Grafenrheinfeld einen Riss im Rohrstutzen im Primärkreislauf bekanntgegeben hat. (in: Mainpost, 12.05.11)
Der Bayerische Rundfunk hatte am 16.02.11 bereits darüber berichtet: BR, Risse im Rohr und im Vertrauen?
Ich weiß nicht, wie lange der Riss dort schon vorhanden war, ob und warum niemand darauf bestanden hat, das Rohrstück auszuwechseln. Die Informationen fließen spärlich. Es ist für mich auch nicht nachvollziehbar, ob Informationen bewusst zurück gehalten werden oder ob Gleichgültigkeit oder Wissensmangel der Grund dafür sind. Es liegt auch nicht am "Kapitalismus"; denn der wechselt keine Rohre aus. Ich finde es  richtig, dass die Bürger Rechenschaft von den Betreibern einfordern und hartnäckig bleiben, so lange bis die Fehler beseitigt sind.  
Wenn aber jemand aus diesem Vorfall schließt, dass AKW viel zu gefährlich sind und abgeschaltet werden müssen, weil sie nicht beherrschbar seien und Menschen eben Fehler machten, dann frage ich mich, warum mann dann nicht fordert, die Kohle- und Gasförderung komplett einzustellen?
Mit jedem Barrel Öl und jedem Kubikmeter Gas werden große Mengen radioaktiver Abfälle an die Oberfläche gepumpt. Schlämme, Abwässer und Ablagerungen sind mit Radium 226, Polonium 210 und anderen gefährlichen Stoffen versetzt. Allein in Deutschland werden auf diese Weise 700 bis 1700 Tonnen hoch giftiger, radioaktiver Müll jährlich produziert und verschwinden unkontrolliert und ungekennzeichnet auf irgendwelchen Deponien.
Bitte weiterlesen: Radioaktive Abfälle aus der Gasindustrie.

Samstag, 14. Mai 2011

Gedanken eines chinesischen Studenten über nukleare Energie

Arbeiter gestern in Fukushima gestorben

Die Presse meldet, dass ein Arbeiter in Fukushima gestorben ist. Es ist der erste Todesfall während der Reparaturarbeiten im Atomkraftwerk, das vom Erdbeben und Tsunami am 11. März zerstört wurde. Todesursache unbekannt.

Ist radioaktive Strahlung immer gefährlich?

Bislang vertrat die WHO immer dieselbe Position wie die IAEA: So genannte "interne radioaktive Strahlung", im Körper angereichert, sei nicht gefährlich. Damit ist nun Schluss. Dies schrieb die TAZ am 05.05.2011.

Kerngesund oder strahlend tot? - Ein Versuch zur Ernüchterung.

25 Prozent der Menschen sterben in den westlichen Kulturen an Krebs. Die Ursache lässt sich im Einzelfall fast nie der radioaktiven Strahlung sicher zuordnen. Das Gesundheitsmagazin  gibt einen gut verständlichen Überblick über unterschiedliche wissenschaftliche Positionierungen und über einen Zweig der Stammzellenforschung, die für den schlimmsten aller Fälle, eine Verstrahlung, Hilfe anbietet.
Themen:
  • Grenzwerte, Studien, Belastungen: Quellen und Links zur Strahlenforschung
  • Radioaktive Strahlung: Risiken oft falsch eingeschätzt
  • Wie Stammzellen Strahlenopfern helfen
Quelle: Gesundheitsmagazin, 12.05.11

Nukleartechnik an der TU München - ein kostspieliges Orchideen-Fach für ein elitäres Grüppchen?

Der Bayerische Rundfunk berichtet über den Stiftungslehrstuhl für Nukleartechnik an der TU München. Innerhalb von 5 Jahren hat E.on dafür die Kosten übernommen, jährlich 2,5 Millionen Euro, die andere Hälfte, so der Bayerische Rundfunk, sei aus dem Hochschuletat finanziert worden. Ab Frühling 2012 werde die TU den Lehrstuhl voraussichtlich alleine finanzieren und dafür rund eine Million Euro pro Jahr aufbringen müssen.
Dies ruft den Neid wegen der "paradiesischen Bedingungen" für die zurzeit nur fünf (5!) Studierenden hervor und die Forderung nach Abschaffung des Lehrstuhls. Diese Forderung verstehe wer will.

Video über nukleare Medizinforschung :)

Freitag, 13. Mai 2011

Gute Strahlen - schlechte Strahlen

Für Menschen, die im Strahlenumfeld arbeiten, gelten strenge Auflagen. Für Patienten, die beim Radiologen in den Computertomographen geschoben werden, gelten kein Limit und keine Kontrolle. „Sie bekommen in einer einzigen Untersuchung die halbe maximale Jahresdosis eines Kraftwerkmitarbeiters. In manchem Kurort dagegen verordnet man sogar radioaktive Radon-Strahlung gegen Rheuma auf Rezept.“ (Christian Seel, Gute Strahlen - schlechte Strahlen, in: gesund-magazin.de, 12.05.11)

Mittwoch, 11. Mai 2011

Haftpflichtversicherung für AKW. Und für Windkraftanlagen?

Mit einer Unterschriftenaktion will ausgestrahlt.de erreichen, dass Bundesregierung und Bundestag für alle Atomkraftwerke eine Betriebshaftpflichtversicherung mit unbegrenzter Deckung für alle Gesundheits-, Sach- und Vermögensschäden vorschreiben. Findet sich keine Versicherung, die bereit ist, diese Schäden abzudecken, müssen die AKW sofort stillgelegt werden." Die Organisatoren dieser Kampagne wissen natürlich: "Keine Versicherung ist bereit, die enorm risikobehafteten AKW vernünftig zu versichern."

Die Forderung nach einer verbindlichen Betriebshaftpflichtversicherung für alle AKW klingt überzeugend, ist aber unredlich. Es soll die Notwendigkeit zum endgültigen Ausstieg aus der Atomenergie begründen, denn: "Müssten die Atomkonzerne das Risiko versichern, wäre Atomstrom vielfach teurer als heute und damit völlig unrentabel."

Aber die Allgemeinheit wird auch nicht auf den Kosten sitzen bleiben wollen, die durch Schäden an Winkraftanlagen oder durch sie entstehen. Windräder sind keine Spielzeuge und müssen ebenfalls versichert werden. Aber damit bekommen die Betreiber in Zukunft wohl große Probleme: "Wegen der Vielzahl von Schäden an Windkraftanlagen rücken die Grenzen der Versicherbarkeit in Sichtweite." (Quelle: VDI nachrichten, 6.5.11)

>>> bitte weiterlesen:

Montag, 9. Mai 2011

IG BCE: Keine Empfehlung für "Ausstieg sofort".

Michael Vassiliadis, Chef der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, sagte in einem Interwiev mit dem Tagesspiegel:
"Wir müssen uns auf den Weg machen, aber an festgelegten Stationen immer wieder überprüfen, ob wir richtig unterwegs sind, ob die Annahmen zum Ausstieg sich als realistisch erweisen. In einem unabhängigen Monitoring wird dann beispielsweise zu klären sein: Bleibt der Ausstieg kompatibel mit den Klimazielen? Wie entwickeln sich die Ersatzkapazitäten? Wie schnell werden die erneuerbaren Energien grundlastfähig? Für all das sind Innovationen Voraussetzung, die es vielleicht morgen oder übermorgen, aber noch nicht heute gibt."

Die IG BCE werde keine Empfehlung „Ausstieg sofort“ aussprechen. "Vermutlich werden wir mehrere Szenarien aufzeigen. Damit die Gesellschaft sich am Ende bewusst ist, welche auch finanziellen Folgen welcher Weg hat." (Der Tagesspiegel, 09.05.11, Gewerkschaftschef Vassiliadis: „Verzichten wir auf Kernkraft, brauchen wir Ersatz.“)

Gesundheitsrisiko: Rauchen


Die Hauptursache für vermeidbare Todesfälle ist weltweit der Tabakkonsum. Kein Konsumprodukt ist gefährlicher als Tabak und keines verursacht mehr Todesfälle: Rauchen tötet ca. 5 Millionen pro Jahr.
Bitte weiterlesen: Gesundheitsrisiko: Rauchen

Freitag, 6. Mai 2011

Indiens intelligente Energiepolitik

Tulsi Tanti, Inder, Chef des Windradherstellers Suzlon, Milliardär, besitzt über 90 Prozent des Hamburger Windturbinenherstellers Repower, sagt klar: "Wir brauchen auch Atomenergie". Schließlich seien fast sieben Milliarden Menschen mit Energie zu versorgen und dabei die Welt nicht zu verschmutzen.
Das Interesse an dem Standort Deutschland begründet Tulsi Tanti mit dem großen Know-how. "Wir haben nicht umsonst vier Entwicklungszentren in der Bundesrepublik. Deutsche Ingenieure können mit ihrer Erfahrung aus den bereits vorhandenen Anlagen schon die nächste Generation an Turbinen entwickeln."
Das weniger sachlich als vor allem ideologisch begründete Ziel, die Energiegewinnung in Deutschland komplett auf erneuerbare Energie umzustellen, wobei die Offshore Windkraftanlagen ein besonders hohes finanzielles staatliches Engagement erfordern, führt möglicherweise dazu, dass für Forschung und Entwicklung zu wenig Geld übrig bleiben wird. Der komplette Verzicht auf die Kernenergie beinhaltet außerdem das Risiko, Atomstrom zukünftig im Ausland kaufen zu müssen.
Was aber in Deutschland ganz und gar aus den Augen verschwindet, ist die größere Aufgabe, "fast sieben Milliarden Menschen mit Energie zu versorgen und dabei die Welt nicht zu verschmutzen." (Tulsi Tanti, Interview mit Tulsi Tanti, in: SpiegelOnline, 7.3.11)
Indiens Energiepolitik ist intelligent.

"Das ist wahrlich ein Zeichen von Wohlstand."

... sagte Bill Gates staunend bei einem Besuch in Berlin, Anfang April, als er erfuhr, dass die Deutschen ihre Atomkraftwerke abschalten wollen. (in: WeltOnline, 7.4.11)

Donnerstag, 5. Mai 2011

Lateinamerika hält an seinen Nuklearprogrammen fest

GIGA, German Institute of Global and Area Studies / Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien, berichtet, dass Lateinamerika trotz Fukushima an seinen Nuklearprogrammen festhält. Anders als speziell in Deutschland sei durch die Ereignisse in Japan in Lateinamerika nur eine begrenzte Atomdebatte losgetreten worden. Insbesondere Argentinien, Brasilien und Chile halten dem Bericht zu Folge unbeirrt am Bau neuer Atomkraftwerke fest. (Giga Focus, 4-11, Fukushima zum Trotz: Lateinamerika hält an seinen Nuklearprogrammen fest, pdf)

Mittwoch, 4. Mai 2011

Atommüll

Atommüll bereitet den meisten Menschen großes Kopfzerbrechen. Zudem, sagt Greenpeace, gebe es nach wie vor keine Lösung für das Atommüllproblem und fordert u.a. deshalb den Ausstieg aus der Atomenergie. Wenn dieses Argument stichhaltig sein soll, müssten aus meiner Sicht folgende Fragen beantwortet sein:
  1. Als erstes fällt mir die Frage der Müllvermeidung in den Sinn. Müssen eigentlich aus dem Produktionsprozess so viele Tonnen Müll übrig bleiben (ca. 97%)? Oder: Gibt es Vorschläge dafür, wie dieser "Müll" weiter genutzt werden kann (Rüstungsindustrie ausgenommen)?
  2. War vielleicht der "Müll" eine wundersame Quelle der Geldvermehrung für die Energiekonzerne, so dass sie gar kein Interesse an einer anderen Lösung hatten? Welche Rolle hat dabei die Politik gespielt? 
  3. Wie kann Greenpeace (und andere) erklären, dass Atomenergie-Konzerne, die aus ihrer Sicht für den Profit Leib und Leben von Menschen aufs Spiel setzen, aber für die nicht weniger Sensibilität erfordernde Energieversorgung durch Windkrafträder, Solarenergie und Biomasse der richtige Partner zu sein scheinen, ja von Greenpeace zur Übernahme einer zentralen Rolle geradezu aufgefordert werden? ("RWE hat das Potential, einer der Player der Energiewende zu werden. Als finanzstarkes Großunternehmen könnte es zum Beispiel in Offshore-Windparks investieren. Regionalen Energieversorgern fehlt hier oft die finanzielle Möglichkeit." www.greenpeace.de)  

Dienstag, 3. Mai 2011

Kernkraft weltweit - Eine Übersichtskarte

Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) gibt an, dass sich derzeit 60 Länder für die Einführung der Atomenergie interessieren. 10 bis 25 Länder könnten bis 2030 ihre ersten Reaktoren anwerfen.
Nach Ansicht des IAEA-Chefs Yukiya Amano ändert die Katastrophe von Fukushima nichts am AKW-Bedarf, weil die Welt eine stabile Energiequelle brauche und etwas gegen den Klimawandel tun müsse.
Die Übersichtskarte finden Sie bei: DiePresse.com

Kontrolle

Die Frage der Sichherheit von AKW ist nach Auffassung von Heinz Smital, dem Greenpeace-Atomexperten, eine Angelegenheit der Energiekonzerne selbst: Die mittelbayerische schreibt:
Aus Sicht von Greenpeace sei die Forschung über Reaktorsicherheit keine staatliche Aufgabe, sagte Smital. "Ein Fahrzeughersteller muss auch das komplette Gerät entwickeln und kann nicht den Staat Crash-Test, Airbag und ABS bezahlen lassen."
Soll das etwa auch für staatliche Kontrollfunktion in der Lebensmittelindustrie oder in anderen Industriezweigen gelten? Wenn die Lebensmitelindustrie kein Gammelfleisch feststellt, gibt es keins? Wenn Aspartam in unsere Nahrung gemischt wird und die Lebensmittelindustrie keine Einwände dagegen hat, gibt es keinen Krebs?

Liefert Smital hier eine Rechtfertigung für Parteien, sich aus der Verantwortung für unsere Gesundheit herausstehlen wollen? Möglicherweise. Denn dieses Argument könnte einer der Gründe für die von u.a. den Grünen überaus emotional geführte Diskussion über das Restrisiko der Kernenergie sein und auch ein Grund dafür, dass alle Bundesparteien auf den Kurs von Greenpeace einschwenken. Es ist zu prüfen, ob die Zahlen, mit denen Greenpeace die Risiken benennt, sauber belegt sind. In der Frage der KiKK-Studie und der Kinderleukämie ist dies jedenfalls nicht der Fall!

Noch ein Kuriosum in der KiKK-Studie!

,KiKKEin weiteres Kuriosum sollte nicht unerwähnt bleiben: Ein Physiker, der behauptet, als einziger die Studie auch gelesen zu haben, weist darauf hin, dass in der 60-65-Kilometer-Zone um deutsche Kernkraftwerke die Wahrscheinlichkeit für Kinderleukämie signifikant erniedrigt ist (s. Diagramm), ca. 1/3 der normalen Rate!
Also alle deutschen Kinder sofort in diese Zone umsiedeln!

Montag, 2. Mai 2011

RWE-Chef Großmann – "Ich war nie Kernkraftjünger"

Interview welt.online mit Jürgen Großmann, RWE-Chef, Fritz Vahrenholt, Chef der RWE-Tochter Innogy, und Otto Schily

Großmann: Ich möchte nicht auf den Ewiggestrigen reduziert werden, der Atomkraft als Allheilmittel predigt. Atomkraft macht doch bei RWE schon heute nur rund zehn Prozent des Unternehmenswertes und 20 Prozent der Stromerzeugung aus. Wir versuchen doch mit aller Macht, das Unternehmen auf erneuerbare Energien zu trimmen. Wer hätte denn vor ein paar Jahren gedacht, dass wir einmal einen Erneuerbaren-Jünger wie Fritz Vahrenholt an führender Stelle beschäftigen würden?

Vahrenholt: Und ich bin ja nicht der Einzige. Wir haben bei Innogy mittlerweile 1500 Jünger. Wissen Sie, wie viele meiner Kollegen bin ich ja Windmensch durch und durch. Meine Sorge ist aber, dass wir die Erneuerbaren so überfordern, dass es am Ende einen gefährlichen Rückschlag bei der Akzeptanz geben wird?…

Großmann:...so ist es. Jetzt sind alle noch dafür. Aber wenn die Preise nach oben gehen, weil das Angebot an alternativen Energien einfach zu knapp ist, dann wird es einen Aufschrei geben. Dann werden die Erneuerbaren in Verruf geraten, und dann haben wir das Gegenteil von dem erreicht, was wir wollen.

Quelle: welt.online, 01.05.2011.

Samstag, 30. April 2011

Handy - der GAU in der Hosentasche?

Ein Handy hat wahrscheinlich jeder - und trägt den GAU möglicherweise ständig mit sich herum. Alle Handy-Nutzer stellen sich der Industrie freiwillig als Testpersonen zur Verfügung, ohne zu murren, und sind "Helden", die irgendwann bewiesen haben werden, dass Handy-Strahlungen Krebs erregen und tödlich sind oder nicht.
Einer neuen Studie aus den USA zufolge haben die beim Telefonieren emittierten Funkwellen einen signifikanten Einfluss auf die Gehirnaktivität.
Man wisse nicht, ob dies automatisch zu Gesundheitsschäden oder Krebs führe, es sei sogar möglich, dass diese erhöhte Aktivität sogar postive Effekte habe, heißt es darin. Um das herauszufinden, seien weitere Untersuchungen notwendig. In den nächsten Jahren ist also mit weiteren Untersuchungen zu rechnen. Aber Handy-Nutzer, vermutlich auch viele Atomkraft-Gegner, ignorieren heldenhaft die Gefahr. Weil es so cool ist? Oder bequem?
Übrigens: Mit Hilfe einer Schnittbilduntersuchung (PET: Positronen Emissions Tomographie) stellten die Wissenschaftler fest, dass die Gehirnaktivität auf der Seite mit dem eingeschalteten Handy um sieben Prozent zugenommen hatte. PET ist ein bildgebendes Verfahren der Nuklearmedizin.
Quelle: http://www.areamobile.de/news/18124-neue-studie-handy-strahlung-verstaerkt-gehirnaktiviaet

Freitag, 29. April 2011

Anteil der Kernkraftwerke an der Strahlung

In der Schweiz erreicht die Strahlung für einen Menschen gesamthaft durchschnittlich rund 4 Millisievert (mSv) pro Jahr. Die beiden grössten Strahlenquellen sind das natürliche radioaktive Gas Radon (Beitrag von 1,6 mSv bzw. Anteil von 40,5%) und Röntgengeräte (1,2 mSv bzw. 30,4%). Dann folgen bestimmte Gesteine der Erde (0,45 mSv bzw. 11,4%), das Weltall und die Sonne (0,35 mSv bzw. 8,8%) sowie die radioaktiven Stoffe in Nahrungsmitteln (0,35 mSv bzw. 8,8%). Der Anteil der Kernkraftwerke ist im Vergleich dazu verschwindend klein. Er beträgt zwischen 0,001 bis 0,005 mSv oder rund 0,1% (1 Tausendstel) der gesamten Strahlung.
Grafik: Der Anteil der Kernkraftwerke beträgt in der Schweiz durchschnittlich 0,1% oder ein Tausendstel der gesamten jährlichen Strahlung.

Quelle: Forum Medizin und Energie (FME), Schweiz

Radioaktivität in der Diagnostik

Neben Jod 131 steht noch eine Vielzahl weiterer radioaktiver Substanzen zur Diagnostik und Therapie zur Verfügung. Solche werden zunehmend nicht nur in der Medizin, sondern auch in der Industrie zu Kontrollzwecken eingesetzt (z.B. Kontrolle von Schweissnähten, Feuermelder).

Geschlechterverhältnis

Das Forum Medizin und Energie (FME), Schweiz, widerspricht der Behauptung, in der Umgebung von KKWs ändere sich das Geschlechterverhältnis, bzw. es gebe weniger Mädchen.
- Biologisch mache diese Behauptung keinen Sinn, da in der Embryonalentwicklung das männliche Geschlecht wesentlich sensibler sei als das weibliche und leichter auf Strahlenschäden reagiere. Dies sei das Ergebnis verschiedener bekannter und anerkannter strahlenbiologischer Erkenntnisse.
- Das Forum wirft den Kritikern vor, dass sie nicht auf "die grosse und seriöse Studie" von R. Reulen et. al., Brit. Journal of Cancer (2007) 96 / 1439 – 1441) hinweisen. Diese habe festgestellt, dass es bei Nachkommen von Überlebenden von Krebskrankheiten im Kindesalter trotz Bestrahlungsschäden und Chemotherapie-Nebenwirkungen zu keinerlei Verschiebungen des Geschlechtsverhältnisses gekommen sei.
Forum Medizin und Energie (FME), Schweiz

Kinderleukämie

Die Strahlung aus Kernkraftwerken ist so minimal, dass sie - aufgrund des heutigen Wissens - als Ursache für ein höheres Leukämierisiko bei Kleinkindern praktisch ausgeschlossen werden könne, heißt es in einer Medienmiteilung des Schweizer Forum Medizin und Energie (FME). Die Strahlendosis eines Kernkraftwerks müsste 1000-mal grösser sein, um eine Erkrankung zu bewirken.
- "In den westlichen Ländern wurden rund 200 Kernanlagen untersucht. Ausser bei 3 Anlagen konnte dauerhaft kein höheres Risiko für Kinderleukämie festgestellt werden. Bei den Anlagen, bei denen über viele Jahre ein höheres Risiko beobachtet wurde, handelt es sich um Sellafield und Dounreay in England sowie um das Kernkraftwerk Krümmel in Deutschland. Die Ursachen der höheren Risiken sind nicht bekannt.
- Von 240 Leukämie-Clustern, die im Rahmen der Euroclus-Studie in 17 Ländern erfasst wurden und die insgesamt 13551 kindliche Leukämiefälle umfassten, befanden sich nur vier im Umfeld von Kernkraftwerken.
- Die Ursache für Kinderleukämie ist bis heute nicht bekannt. Vermutlich können verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. Die heutige Ursachenforschung geht in Richtung Infektionserreger. So weiss man, dass Vorstufen einer Leukämie bereits schon vor Geburt auftreten können. Dabei kann es vor der Geburt zu ersten Genveränderungen in unreifen weissen Blutzellen kommen, aus denen später die Leukämie entsteht. Nach der Geburt können solch vorgeschädigte weisse Blutzellen weitere Veränderungen erleiden. Möglicherweise spielen dabei Infektionen bei noch nicht ausgereiftem Abwehrsystem in sehr frühem Alter eine Rolle, welche in den bereits veränderten Blutzellen zusätzliche Ausreifungsstörungen hervorrufen. Werden diese veränderten weissen Blutzellen vom Körper selbst nicht zerstört, kann aus ihnen eine Leukämie entstehen. (Sog. „Greaves-Hypothese" nach dem engl. Forscher Melvin Greaves.)
- Außerhalb eines Umkreises von 5 Kilometern um westdeutsche Kernkraftwerke gilt die Zahl der Leukämieerkrankungen bei Kindern nicht als auffällig. Welche Faktoren dafür verantwortlich sind, dass etwa doppelt so viele Leukämien bei unter 5-jährigen Kindern gefunden wurden als erwartet, ist nicht geklärt. Dies betrifft pro Jahr in ganz Deutschland in den 5km-Umkreisen der 16 untersuchten Kernkraftwerke insgesamt weniger als ein Erkrankungsfall (0,8 Fälle) zusätzlich.
Das Forum Medizin und Energie (FME) weist darauf hin, dass in England und Frankreich anlässlich der Ergebnisse der KiKK-Studie die in Deutschland angewendete Methode auf die dort vorliegenden Daten übertragen wurde. In beiden Ländern konnten dabei keine Auffälligkeiten zwischen dem Wohnort in der Nähe von Kernkraftwerken und Leukämien bei Kindern gefunden werden.

Das Forum weist außerdem darauf hin, dass das Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern eine umfassende Studie durchführt, um einen möglichen Zusammenhang in der Schweiz zu untersuchen. Erste Ergebnisse werden für 2011 erwartet.

Feinstaub

Besonders schädlich sind die allerkleinsten Partikel und krebserregender Russ aus Dieselmotoren und der Holzverbrennung. Die kleinsten Partikel dringen bis in die Lungenbläschen vor und können von dort sogar bis in die Blutbahnen gelangen. Neben Erkrankungen der Atemwege kann die Feinstaubbelastung auch zu Herz-Kreislauf-Beschwerden führen.
Forum Medizin und Energie (FME), Schweiz

Radioaktivität in der Medizin

Die moderne Medizin ist ohne die Nuklearmedizin kaum vorstellbar. Täglich finden 70.000 nuklearmedizinische Untersuchungen statt, bei Chemotherapien ebenso wie vor und nach Transplantationen oder zur Vorbereitung von Herzoperationen. Szintigramme sind für tausende Menschen lebensrettend. Radioaktive Teilchen, sogenannte Isotope, spielen in der medizinischen Diagnostik und in der Therapie eine wichtige Rolle. Sie werden in kleinsten Dosen eingesetzt. Geschulte Mediziner erkennen im Strahlungsverhalten gesundheitliche Störungen.

- Ionisierende Strahlung und radioaktive Stoffe werden z.B. in der Krankheitsfrüherkennung angewandt. Wegen der ansteigenden Anzahl von Krebserkrankungen besteht daran in allen industrialisierten Ländern ein zunehmendes Interesse.
- Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) dient zur Untersuchung von Erkrankungen des Gehirns, Herzens sowie onkologischer Erkrankungen.
- Ein rasanter Anstieg der medizinischen Anwendung ionisierender Strahlung und radioaktiver Stoffe in der medizinischen Diagnostik ist bei den Untersuchungen mittels der Computertomographie (CT) zu beobachten.
- Nuklearmedizinischer Verfahren werden bei Epilepsie und der Alzheimer-Demenz und für Studien zur Charakterisierung regionaler neurologischer Funktionen eingesetzt.

Zur konventionellen nuklearmedizinischen Diagnostik werden meist Isotope mit kurzer Halbwertszeit (Stunden bis Tage) verwendet, die Gammastrahlen abgeben, am häufigsten das Isotop Technetium-99m (Tc-99m), mit dem der Nuklearmediziner beispielsweise erkennen kann, ob Knochen von Metastasen befallen sind oder ob die Nierenfunktion gestört ist. Technetium-99m ist ein Zerfallsprodukt von Molybdän-99, das weltweit nur in sehr wenigen Reaktoren, meist in kleinen Atomreaktoren (Forschungsreaktoren) hergestellt wird. Wegen der kurzen Halbwertszeit des Molybdäns 99 (66 Stunden) muss Molybdän-99 ständig produziert werden.

Die Produktion von Molybdäns 99 erfolgt in Reaktoren mit hohem Neutronenfluss. Dazu wird hochangereichertes Uran-235 durch den Beschuss mit Neutronen gespaltet, woraus das Radionuklid Molybdän-99 als ein Spaltprodukt hervorgeht.
Uran-235 möchte die Internationale Atomenergieorganisation aus solchen Anlagen verbannen, da, wenn man es für die Isotopen-Produktion benutzt hat, danach Uran übrig bleibt, aus dem man Bomben bauen kann. Statt waffenfähigem Uran ließe sich zwar auch natürliches, für Waffen ungeeignetes Uran verwenden, Uran-238, das drei Neutronen mehr im Atomkern hat. Um daraus medizinische Radionuklide zu gewinnen kann das natürliche Uran statt mit Neutronen, mit energiereichem Licht bestrahlt werden. Dafür brauchte man jedoch eine hohe Anzahl von Elektronenbeschleunigern. Auf die gefährlichen Reaktorkerne könnte man zwar verzichten, .

Weitere zur nuklearmedizinischen Diagnostik verwendete Isotope sind unter anderem Jod-123, Thallium-201, Indium-111 und Jod-131.

Forum Medizin und Energie (FME), Schweiz
BMU
Björn Schwentker, Deutschlandfunk, 23.02.2009
Arbeitsgemeinschaft Ja zur Umwelt, Nein zur Atomenergie

Donnerstag, 14. April 2011

Greenpeace hat einen „Plan“ zur Energie- und Klimawende „Made in Germany“

Greenpeace hat einen „Plan“ zur Energie- und Klimawende „Made in Germany“ vorgelegt. Da ein Plan für die Vorstellung einer zukünftigen Handlungsabfolge steht, möchte ich diesen Plan auch nicht als Vision o.ä. behandeln, sondern als Ergebnis von geistigen und handwerklichen Tätigkeiten, die die Handlungsschritte, die zur Erreichung eines Zieles notwendig scheinen, gedanklich vorwegnehmen. Der Plan beinhaltet im Unterschied zur Vision also die Frage, welche Mittel wann und unter welchen Bedingungen zur Realisierung der Ziele eingesetzt werden sollen. (Plan, Planung s. Wikipedia)
Pumpspeicherwerke sind ein Kriterium, um einen Plan von Visionen zu unterscheiden. Bei konsequenter Umsetzung zur Erneuerbaren Energie müssten für die Speicherung des Stroms Staubecken gebaut werden, die, so hat es jemand berechnet, sechs mal so groß sein müssten wie der Bodensee, auf einer Höhe von 1000 m. Diese Idee ist absurd.
Wenn die Frage nach der Speicherung von Greenpeace nicht zufrieden stellend beantwortet werden kann, dann muss es einen Plan hinter dem Plan geben, oder der Plan ist eine Vision. Für mich riecht der „Plan“ nach einem großen Betrug!

Grüne PR

So sieht moderne Parteienwerbung aus?
Vertriebsstrategie ("Wenn du eine oder einer der 1700 bist, bekommst Du von uns ein kleines Paket, mit dem Du gleich loslegen kannst. Überzeuge zum Beispiel Deinen Freundes- und Bekanntenkreis davon, zu einem Ökostromanbieter zu wechseln und so selbst aus der Atomkraft auszusteigen." Nicht mit AWD-Maschmeyer verwechseln!) kombiniert mit einer Verlosung: "Unter allen 1700 Neumitgliedern verlosen wir außerdem ein Jahr Öko-Strom und zehn handsignierte T-Shirts von Claudia Roth und Cem Özdemir (Bundesvorsitzende BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)."
Die Grünen suchen Botschafter/in für den Atomausstieg!
Zum Nachdenken: Big Business mit Öko-Heiligenschein

Das Bundeskabinett hat heute das CO2-Speichergesetz verabschiedet.

Dieses war der erste Streich: Das CO2-Gesetz sichert die Zukunft der Kohlekraftwerke, jedenfalls für die nächsten Jahrzehnte. Das klimaschädliche CO2 wird in den Kraftwerksanlagen abgetrennt, später in unterirdischen ehemaligen Gasspeichern gelagert, vor allem in Norddeutschland. Das Gesetz soll den Weg für mehr Ökostrom und Klimaschutz frei machen. Es ist Teil des Energiekonzepts von CDU/FDP.
Das Gesetz wurde wegen des Widerstands mehrerer Bürgerinitiativen bereits mehrmals verschoben. Zwar sind die Bedenken, die hochkonzentrierten giftigen Gase könnten an die Erdoberfläche treten, nicht verschwunden, aber der Widerstand gegen diese Technologie ist in Verbindung mit der Forderung nach einem schnellen Ausstieg aus der Atomenergie schwierig aufrecht zu erhalten.

Die Bundesländer werden wahrscheinlich über ein Vetorecht die unterirdische Speicherung auf ihrem Gebiet verhindern können.

Dienstag, 12. April 2011

Greenpeace - Energieplan mit kriegerischer Komponente

Greenpeace hat seinen "Plan für eine Energiewende" vorgelegt. Mein erster Eindruck: Dieser Plan ist kein Friedensplan, sondern eher eine Kriegserklärung. Greenpeace will durch den Ausstieg aus der Atomenergie "die Menschen vor der atomaren Katastrophe ... schützen". Die deutschen Menschen, die europäischen Menschen, die Menschen der ganzen Welt? Wie will Greenpeace den Bau eines Atomkraftwerks in Polen verhindern, wenn Polen nicht auf den Bau eines Atomkraftwerkes nahe der deutschen Grenze verzichtet und Appelle an die polnische Regierung nicht fruchten? So vollmundig kann eine Organisation nur daher reden, wenn sie in letzter Konsequenz auch dazu bereit ist, in ein anderes Land zu intervenieren, um den Schutz des (deutschen?) Volkes durchzusetzen! Da nicht nur Greenpeace von einer "Vorreiterolle" Deutschlands träumt, Ingenieurwissen in den letzten Jahren aber systematisch marginalisiert wurde, entsteht ein Anspruch, der durch die Realität nicht gerechtfertigt ist. Wenn Anspruch bzw. Selbstbild und Wirklichkeit so weit auseinander driften, wie sich dies in der Einleitung des Greenpeace-Plans widerspiegelt, dann ist Gefahr im Verzug, und die geht sicher nicht von Fukushima aus!

Mittwoch, 6. April 2011

Es reicht!

Auf die Diskussion über Kernenergie reagiere ich im Prinzip nicht anders als die meisten anderen Menschen auch. Mich schreckt vor allem der Lobbyismus der Energiekonzerne ab. Gefährliche Werkzeuge gehören nicht in die Hände von Menschen, die sich von Profitgier leiten lassen. Das kann ich unterstützen. Aber dennoch frage ich mich, warum ausgerechnet die Kernenergie stärker bekämpft wird als andere Industriebereiche, wie z.B. die Nahrungsmittelindustrie?