Bislang vertrat die WHO immer dieselbe Position wie die IAEA: So genannte "interne radioaktive Strahlung", im Körper angereichert, sei nicht gefährlich. Damit ist nun Schluss. Dies schrieb die TAZ am 05.05.2011.
WHO-Generaldirektorin Margaret Chan habe bei einem kurzfristig anberaumten Treffen mit Mitgliedern der kritischen "Initiative für eine unabhängige WHO", eine von ukrainischen, russischen und westeuropäischen Ärzten und Strahlenbiologen sowie ehemaligen WHO-Mitarbeitern gegründete Initiative, die seit über vier Jahren täglich vor der WHO-Zentrale für eine Kündigung des Abkommens mit der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA) demonstriert, folgendes gesagt: "Es gibt keine ungefährlichen Niedrigwerte radioaktiver Strahlung". Die TAZ beruft sich auf ein Protokoll der Initiative.
Die WHO berichtete am 04.05.11 über das Gespräch mit der Gruppe "Independent WHO" und Margret Chan: "WHO Director-General meets with advocates for people affected by radiation", 04.05.11).
Theodor Fliedner, Pionier der Stammzellforschung und Strahlenhämatologie, ehem. Rektor der Uni Ulm, Berater der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und langjähriges Mitglied der deutschen Strahlenschutzkommission, erklärt, dass um die Frage, ob sich medizinisch eine ungefährliche Dosis zuverlässig festlegen lässt, "Glaubenskriege" toben. "Wir dagegen stellen fest, dass menschliches Gewebe durchaus eine gewisse Menge verkraften kann, bevor es biologisch reagiert." (Fliedner, Interview in: "Wie Stammzellen Strahlenopfern helfen", gesund-magazin.de, 12.05.11)
Da man bei der Frage der Gefährlichkeit von geringdosierter Strahlung schnell auf ein sehr grundsätzliches statistisches Problem stößt, ist mit der Frage nach den Risiken offenbar noch lange nicht Schluss.
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