Donnerstag, 30. Juni 2011

In Deutschland wird ein Transmutationsreaktor gebraucht

Der umweltpolitische Sprecher der FDP Fraktion im Hessischen Landtag, Frank Sürmann, fordert eine schnelle und geordnete Entsorgung der atomaren Abfälle.

Sürmann: „Wer sich beim Ausstieg selbst überholt, muss dies genauso schnell beim Abfall tun, sonst bleibt die Unglaubwürdigkeit. Es ist ein Irrglaube, dass, nur weil wir die Atomkraftwerke abschalten werden, die Gefahr gebannt ist. Die eigentliche Gefahr ist und bleibt der Abfall. Die Entwicklung neuer Technologien zur Entsorgung und Verarbeitung ist in den letzten Jahren immer hinter die Frage nach der Laufzeit zurück gefallen. Damit haben wir uns ein Kuckucksei ins Nest gesetzt.“

„Deutschland wird auf lange Sicht gesehen einen Transmutationsreaktor brauchen, der den deutschen atomaren Abfall so behandeln kann, dass dieser nur noch wenige hundert Jahre statt mehrere hunderttausend gefährlich strahlt.“

Die Technik, die Sürmann damit anspricht ist eine bereits unweit der belgisch/deutschen Grenze in Mol umgesetzte Maßnahme zur Reduzierung der Strahlung. Das Transmutationswerk in Mol soll 2020 fertig gestellt werden und durch den Vorgang der Transmutation sogar selbst Energie erzeugen können. „Die belgische Anlage ist von der EU gefördert, über die Hälfte der Gelder kommen dafür aus Deutschland, warum also nicht selbst eine solche Anlage anstreben?“ so Sürmann abschließend.

Quelle: FDP Bergstrasse, 27.06.2011

Mittwoch, 29. Juni 2011

Die Forschung für die Kerntechnik soll erhalten bleiben (6. Energieforschungsprogramm)

Das 6. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung sieht vor, die Forschung für die Kerntechnik zu erhalten. Vermutlich aber nur halbherzig, wie in den VDI-Nachrichten heißt.
Ferdinand Knauß vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bestätigte:
  • "Wir werden bei der Atomkraft unsere Kompetenz halten, weil die AKW noch zehn Jahre lang laufen werden. Danach müssen wir weiterhin international sprechfähig sein."
  • Auch die nukleare Transmutationsforschung beim KIT Karlsruhe bleibt unangetastet. Knauss: "Es wäre Wahnsinn, wenn wir sämtliche Kompetenzen aufgeben würden."
  • "Bei der Kernfusion ändert sich nichts wesentlich, aber das Interesse ist nach wie vor, die Kosten zu stabilisieren und einen weiteren Kostenanstieg zu verhindern", sagte Knauß. Das BMBF sieht für 2011 insgesamt rund 144 Mio. € für die Kernfusion vor, im Jahr 2012 sollen es 159 Mio. € sein. Den Löwenanteil von 91 % werde hierbei die Helmholtz-Gesellschaft im Rahmen der institutionellen Förderung erhalten. 
In den VDI-Nachrichten wird die Kernfusion als "aktueller Kostentreiber" bezeichnet, sie sei der "größte Brocken der Kerntechnikforschung".
Für den VDI ist es nicht akzeptabel, dass Kernfusionsforscher seit 50 Jahren versprechen, man werde in 30 Jahren den kommerziellen Durchbruch erreichen. Er vermutet es handle sich dabei um "eine gigantische Geldvernichtung". Selbst die Bundesregierung glaube nicht, dass sie zur Energiewende beitragen kann, sie klammere die Kernfusion aus ihren entsprechenden Berichten schon lange konsequent aus, sagt Schulzki-Haddouti (VDI). Möglicherweise trifft er den Nagel auf den Kopf, aber dies spräche nicht gegen die Kernfusion, sondern gegen die Art und Weise der Mittelverwendung und deren Kontrolle.
Es gibt weltweit nur wenige Experten, die sich auf dem Gebiet der Kernfusion auskennen. Leider sind sie sich untereinander nicht einig, sondern schielen, sofern sie etabliert sind, immer mit dem Auge in Richtung Politik, die ihnen signalisiert, was politisch genehm ist und was nicht. Auch dies spricht nicht gegen die Kernfusion, eher dafür, diese Wissenschaftler zu unterstützen. Das selbe Argument gilt im übrigen auch für die Transmutationsforschung und, was im Moment viele nicht gerne hören, auch für die Erneuerbaren Energien. Junge Wissenschaftler, die nicht in den Subventions-Apparat eingebunden sind und von den etablierten Netzwerken zurückgewiesen werden, haben in solchen Zirkeln wenig Chancen. Ein wenig mehr Informationen über deren Ideen finden Sie zurzeit auf diesem blog.

Problematisch ist nur, dass mit der Kernfusion und der Transmutation wahrscheinlich auch die meisten Physiker und sogar Kernphysiker überfordert sind, nicht nur Ingenieure, Juristen, Philosophen, Kirchenleute und Sozialwissenschaftler. Die Erneuerbaren Energien sind zwar auch nicht risikofrei, aber es ist über Jahrzehnte ein Image aufgebaut worden, das sie als natur- und menschenfreundlich erscheinen lässt. Die Vorteile der Erneuerbaren Energien sind an diversen Schreibtischen ausgerechnet worden, Langzeituntersuchungen gibt es kaum.

Die Kernenergie aber gilt dagegen als "nicht beherrschbar" (vermutlich fahren die meisten Atomkraftgegner ein eigenes Auto und glauben, sie würden es beherrschen, nur weil sie es bewegen können). Die NGO contratom z.B. wendet sich gegen die Kernfusion und Transmutation: "Wir fordern, die Forschungsgelder zu streichen und in die Energiewende zu investieren!"

Die "Atomfusion", gemeint ist die Kernfusion der "letzte Strohhalm". "Aufgrund der beschränkten Vorhandenheit des fossilen Rohstoffes Uran als Brennstoff in herkömmlichen Atomreaktoren und dem missglückten Versuch der „Schnellen Brüter“ bleibt der Atomindustrie als zeitbezogene Perspektive allein die des Atomfusionsreaktors, von dem heute niemand wissen kann, ob er jemals funktionieren wird." Nun, es ist das eigentümliche an Forschung, dass es keine Resultate vor der Forschung gibt, sonst brauchte man keine Forschung. Warum war beispielsweise der Kugelhaufenreaktor in Hamm ein Misserfolg? Ohne ein umfassendes Wissen, Unvoreingenommenheit und vor allem Kenntnisse über politische Ränkeschmieden sollte man sich an die Beantwortung eigentlich gar nicht heran wagen. Das gilt auch für die Kernfusion und die Transmutation.

Die Transmutation wird von contratom als "Atommüll-Transmutation" bezeichnet. Dies entspricht dem Stande wissenschaftlicher Erkenntnisse. Zum Stimmungmachen genügt es aber offenbar die Behauptung, die Transmutation sei "teuer, ungewiss und gefährlich".

Es ist eine der wertvollsten Fähigkeiten von Ingenieuren, herauszufinden, wie man Technologien weniger gefährlich machen kann. Ist dies nicht Teil der Entwicklung unserer Kultur? Wäre es daher für den Verband Deutscher Ingenieure nicht richtig, die Forschung zu unterstützen und dadurch auch den Unterschied zur  Handwerkskunst deutlich zu machen? "Teuer, ungewiss und gefährlich" gehört zur Forschung dazu, und wenn Ingenieure sich dem verschließen, überlassen sie die Forschung den Chinesen, Indern, Amerikanern oder den aufstrebenden "Tigerstaaten" und freuen sich darüber, fleißige Handwerker zu sein. Zu dumm nur, denn fleißige Handwerker haben andere Länder auch, die obendrein noch schnell, gewissenhaft und preisgünstig sind.

Quellen:

Dienstag, 28. Juni 2011

Frankreich investiert mehr als 2 Milliarden Euro in die Kernenergie und in die Erneuerbare Energie

Wenn sich immer mehr herumsprechen sollte, dass auch die Erneuerbaren Energien nicht gefahrlos sind und fast täglich neue Erkenntnisse über die Risiken, die eigentlich vor einem Energiewende-Beschluss hätten vorliegen müssen, hinzu kommen, ist es vorstellbar, dass viele Befürworter der Erneuerbaren Energie die Frage nach dem Verhältnis zwischen der Sicherheit und dem Risiko, das sie bereit sind zu akzeptieren, nicht so schnell zu Gunsten der Erneuerbaren Energien beantwortet hätten.
Frankreich zeigt, dass auch eine andere Schlussfolgerung nach Fukushima möglich ist: Dort wurde beschlossen, eine Milliarde Euro in das Atomprogramm der Zukunft, vor allem in die Technologie der vierten Generation zu investierne, sagte Sarkozy auf einer Pressekonferenz. Die neuen Investitionen schließen auch einen Schub für die Erforschung der nuklearen Sicherheit ein. Zusätzlich werden Kredite für Forschungen im Bereich der nuklearen Sicherheit frei gegeben.

In Frankreich geht, was in Deutschland leider unmöglich war: NEBEN der Kernenergie investiert Frankreich in die Erneuerbaren Energien. Sarkozy betonte, seine Regierung werde "massiv" in Erneuerbare Energien investieren. Er kündigte Investitionen in Höhe von 1,35 Mrd. Euro für diesen Sektor an.

In Deutschland haben sich die Lobbyisten des ökologisch-industriellen Komplexes, insbesondere der Solarindustrie durchsetzen können, die die hohen Subventionen für sich allein in Anspruch nehmen wollen. Tatsächlich, sagt Daniel Wetzel in "Welt online", kommen die Solarkosten den von Greenpeace errechneten Atom-Subventionen schon recht nahe. Komme es nicht zu einer effektiven Ausbaubremse für Fotovoltaik, sagt Wetzel, dürften die Solar-Kosten in absehbarer Zeit denen der Kernenergie gleichen. Einziger Unterschied: Atomkraftwerke haben für dieses Geld den Strombedarf der größten europäischen Volkswirtschaft 40 Jahre lang rund um die Uhr zu einem Viertel gedeckt.

Samstag, 25. Juni 2011

Peinlich: Germanwatch zählt Kernenergie zu den fossilen Energien

Germanwatch hat eine Analyse vorgelegt: "Warum sich die Energiewende rechnet. Eine Analsyse von Kosten und Nutzen der erneuerbaren Energien in Deutschland".
"Erneuerbare Energien erhielten bisher wesentlich weniger staatliche Unterstützungen als die fossilen Energien: Zwischen 1970 und 2010 subventionierte der Staat die Atomenergie mit 196 Mrd. Euro und Stein- und Braunkohle mit 288 bzw. mit 67 Mrd. Euro. Erneuerbare Energien wurden bislang dagegen nur mit 39 Mrd. Euro gefördert."  
Die Studie, die die Kernenergie für eine fossile Energie hält, soll eine wissenschaftlich objektive und glaubwürdige Analyse sein? Es lohnt sich, einen kurzen Blick auf die homepage von Germanwatch zu werfen, und man wird schnell fündig:
"Sechs Eckpfeiler für ein energiepolitisches Zukunftspaket" bestimmen das Leitbild von Germanwatch. Dabei steht der Ausstieg aus der Atomenergie an erster Stelle. Und es finden sich dort auch andere vertraute Punkte, die sich bei Greenpeace, WWF, CDU, Grüne, SPD, Heinrich-Böll-Stiftung, DAAD, Kirchen usw. finden lassen,  wie z.B. "Beschleunigter Ausbau der Erneuerbaren" und "Europa als Vorbild beim Klimaschutz".
Es verwundert nicht, dass zu den Mitgliedern des Vorstands der Forschungsfeldleiter am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Carlo Jaeger, gehört. Interessant sind auch die Verflechtungen der weiteren Vorstandsmitglieder mit Organisationen, die sich immer wieder gegen die Kernenergie zu Wort melden und sich immer so auffallend einig sind. Laufen bei Germanwatch die Fäden zusammen?
Tilman Santarius ist Referent für Internationale Klima- und Energiepolitik bei der Heinrich Böll Stiftung. Vorher u.a. Projektleiter am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie.
Dr. Klemens van de Sand ist Ministerialdirigent a.D., zuletzt Unterabteilungsleiter im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Vorher u.a. Assistent President des International Fund for Agricultural Development (IFAD) in Rom.
Dr. Hendrik Vygen (Jurist) ist Ministerialdirektor a.D., zuletzt Abteilungsleiter im Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)
Michael Windfuhr ist stellvertretender Direktor des Deutschen Instituts für Menschenrechte. Vorher arbeitete er u.a. als Leiter des Teams Menschenrechte bei Brot für die Welt und war langjähriger Mitarbeiter von FIAN International, zuletzt als Geschäftsführer.

Und dieses weit verzweigte und einflussreiche Netzwerk wollen die Grünen, die für ihre Partei am liebsten ein Copyright als "Partei des Atomausstiegs" beanspruchen würden, initiiert haben? Sie sind nur eine Stimme in einem großen Chor. 
Die Vorstandsmitglieder von Germanwatch sind Diplom-Kaufleute, Politik-, Sozial- und Kommunikationswissenschaftler, Juristen, Ökonomen und Soziologen - darunter nicht ein Naturwissenschaftler, dem wahrscheinlich aufgefallen wäre, dass die Kernenergie keine fossile Energie ist. 

Freitag, 24. Juni 2011

Die Bedeutung der Kernenergie-Profis für die öffentliche Bildung

Die Entscheidung Deutschlands zum Ausstieg aus der Kernenergie führt  John Wheeler, Manager in der Atomindustrie und American Nuclear Society Mitglied, Vorsitzende des ANS Education, Training and Workforce Development Professional Division, auf wahltaktische Überlegungen oder auf Bildungsmangel zurück, für den er die nukleare Gemeinschaft (nuclear community) insgesamt verantwortlich macht.

Donnerstag, 23. Juni 2011

Neue Version des Lexikons zur Kernenergie, Forschungszentrum Karlsruhe

Neue Version des Lexikons zur Kernenergie online (5,4 MB Download),  Forschungszentrum Karlsruhe GmbH, aktualisierte Fassung, Mai 2011

Ministerkonferenz der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) - Deutschland kneift beim Thema Sicherheit

Deutsches Know-how und die deutsche Sicherheitsphilosophie in der Kerntechnik gelten weltweit immer noch als führend. Was läge näher, als den deutschen Sachverstand auch international zur Steigerung der Sicherheit kerntechnischer Anlagen einzubringen? Freiwillig wird eine Vorreiterrolle aufgegeben, um sich zu hundert Prozent der ungewissen Zukunft erneuerbarer Energien zu verschreiben. Der Rückzug aus der Kerntechnologie wird auch Folgen für die Forschungsentwicklung haben, so dass Deutschland in allen Fällen, in denen es um das Abwägen richtiger Energiekonzeptionen geht, keine Rolle spielen wird. Solaranlagen und Windkrafträder können alle Länder der Welt selbst bauen, dazu braucht man Deutsches Know How in Zukunft nicht.

IAEA kritisiert Japans nukleare Informationsweitergabe

Die Daily News (Japan Broadcasting Corporation) berichten heute (auf englisch) von der Tagung der Internationalen Atomenergie-Organisation, die gegenwärtig in Wien stattfindet:
Die Teilnehmer hätten einen internationalen Informationsaustausch im Falle eines nuklearen Notfalls vereinbart. Das Ministertreffen am Mittwoch diente dazu, die Stellungnahme Japans zu dem Unfall im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi im März zu bewerten.

Vattenfall kann dank seiner deutschen Kohlekraftwerke vom Atomausstieg profitieren

Während RWE und E.on, die beiden größten deutschen Energiekonzerne, gemeinsam die erste Klage gegen die umstrittene Brennelementesteuer eingereicht haben, hat Vattenfall erklärt, dass sein Unternehmen dank seiner deutschen Kohlekraftwerke von höheren Strompreisen infolge des Atomausstiegs profitieren könne. (Spiegel online, 22.06.2011)
Das Unternehmen hat in Interviews dennoch eine "faire Entschädigung" von der Bundesregierung für die Folgen des deutschen Atomausstiegs verlangt.
Vattenfall ist ein schwedisches Staatsunternehmen, der Anteil an der Atomkraft in Deutschland betrug zuletzt etwa sieben Prozent. Das Unternehmen ist mit 66,7 Prozent am Kraftwerk Brunsbüttel und mit 50 Prozent am Kraftwerk Krümmel beteiligt und ist Betreiber beider Anlagen, die auch in Zukunft nicht wieder angefahren werden dürfen. Für das zweite Quartal rechnet es mit Gewinneinbußen von 1,1 Milliarden Euro.

Mittwoch, 22. Juni 2011

RWE plant Verkauf seines Hochspannungsnetzes

Der Energiekonzern plant, in den kommenden Tagen die Mehrheit seiner Netzsparte Amprion zu verkaufen, berichtet der Stern vom 22.06.2011. Bis Ende Juni wolle das Unternehmen 75 Prozent der Amprion-Anteile abstoßen, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Finanzkreise. RWE selbst werde eine Sperrminorität von 25 Prozent behalten und sich um die technische Führung des Netzbetriebs kümmern.

Amprion versorgt über ein 11.000 Kilometer langes Hochspannungsnetz mehr als 25 Millionen Kunden in West- und Süddeutschland mit Strom. Dem Stern zu Folge könnten fast eine Milliarde Euro in die Konzernkassen fließen. Acht Abnehmer seien im Gespräch, Investoren aus der Finanzbranche, darunter auch die Allianz.

Die Stromnetze gelten als sanierungsbedürftig.

Dienstag, 21. Juni 2011

Arnie Gundersen - Nebraska Nuclear Plant: Emergency Level 4 & schlimmer - 14. Juni 2011 (1of3)

Wenn Ihnen dieser Video-Beitrag von Arnold Gundersen glaubwürdig erscheint, sollten Sie unbedingt diesen Artikel dazu lesen: Nuclear Energy: Arnie Gundersen Going International

Im finnischen Olkiluoto entsteht das modernste Kernkraftwerk der Welt

Das wird langsam zur Gewohnheit bei Atomkraftgegnern: Belege anführen, die ganz andere Aussagen beinhalten als die Kurzmitteilung bei Twitter suggeriert.
Über Twitter teilt @UlrichKelber (SPD) mit: "Ein Gespenst geht um in Europa: Auch Finnland beerdigt Pläne für neue AKW http://bit.ly/lJ4MGh :-) #berlindirekt #fb"
Ich habe nachgeschlagen und finde dazu mit Ausnahme eines Satzes zu AKW keinen weiteren Hinweis: In dem angegebenen Artikel (derStandard.at, 19.06.2011) heißt es:
"Inhaltlich beharrten die Grünen darauf, dass es keine neuen Genehmigungen für AKWs gibt". Mag sein, aber welche Konsequenzen hat der Wunsch der Grünen? Von beerdigten Plänen war dort nichts zu lesen.
Am 21.06.2011 meldete die FAZ: "Im finnischen Olkiluoto entsteht das modernste Kernkraftwerk der Welt".

Bedroht Hochwasser in Nebraska Atomkraftwerke?

Schutzmaßnahmen im Zusammenhang mit Atomkraftwerken sind für Atomkraftgegner keine Sicherheitsmaßnahmen, sondern Beweise ihrer fehlenden Sicherheit. Sie machen Politik mit der Sorge um die Sicherheit und nicht mit der Lösung eines Sicherheitproblems. Dies zeigt folgendes Beispiel:

Montag, 20. Juni 2011

Statement des Konferenz-Vorsitzenden zur IAEA-Ministerkonferenz über nukleare Sicherheit

Video - Statement of the President of the Ministerial Conference on Nuclear Safety, Antonio Guerreiro

Energieministerin Leuthard (Schweiz): Gesetzesanpassung möglich, wenn beispielsweise Kernfusion gelingt.

Die Schweizer Energieministerin Doris Leuthard will den bundesrätlichen Entscheid zum Ausstieg aus der Atomenergie nicht als Beschluss für alle Zeiten verstanden wissen. Kernenergie könnte wieder zum Thema werden, wenn die Kernfusion gelinge: „Sollte etwa in 30 Jahren die Kernfusion gelingen, und sollten die Vorteile der Atomenergie wieder überwiegen, könnte man das Gesetz erneut anpassen", sagte Leuthard im Interview mit der "NZZ am Sonntag". Heute entscheide man aufgrund der heutigen Fakten - und die sprächen gegen neue Investitionen in die Kerntechnologie. "Aber wer kann heute schon sagen, wie sich die Technologie entwickelt?"(in: Schweizer Handelszeitung, 29.05.2011)
Der Ausstieg soll etappenweise in 25 bis 30 Jahren erfolgen. Manche Kreise würden nach Ansicht Leuthards hingegen den Eindruck erwecken, als steige die Schweiz sofort aus.
Was die völlige Unabhängigkeit von der Atomkraft betrifft, dürfe man sich "keinen Illusionen hingeben", sagte Leuthard. Die Schweiz könne weiterhin Strom importieren, und "im Import wird immer ein Anteil Atomstrom dabei sein".

Die unbeherrschbare Kernenergie

Viele wichtige Prozesse auf der Erdoberfläche, wie das Klima und das Leben selbst sind einer Strahlungsenergie zu verdanken. 99,98 % des gesamten Energiebeitrags zum Erdklima stammen von der Sonne. Die Sonne ist ein gigantischer Fusionsreaktor, in dem unsere Erde 1,3 Millionen mal hineinpasst. In diesem, nicht von Menschen gemachten und nicht von Menschen beherrschbaren Kernreaktor findet eine Kernreaktion statt, die bewirkt, dass Masse in Energie umgewandelt wird, die vom Innern der Sonne an die Oberfläche getragen wird und dort als Licht und Hitze abstrahlt. Die Sonne sendet ein Spektrum elektromagnetischer Wellen aus, darunter auch Röntgenstrahlung. Die Neutrinos, bei den Kernreaktionen entstehenden, erreichen bereits nach acht Minuten die Erde.
Zum Vergleich: Die Sonne erzeugt in ihrem Inneren pro Sekunde 6.000 Megatonnen Helium aus Wasserstoff (Fusion von 4 Wasserstoffkernen zu einem Heliumkern). Bei der Kernfusion werden pro Kilogramm erzeugtes Helium 630 Terajoule Energie frei. Um die gleiche Menge zu erzeugen, müsste ein 1-GW-Kraftwerk eine Woche arbeiten. Oder: 6.000.000.000.000 (Sechs Billionen) 1-GW-Kernkraftwerke müssten eine Woche arbeiten, um dieselbe Menge Energie herzustellen, die die Sonne innerhalb einer Sekunde erzeugt. Dies ließe sich ja auch noch umrechnen, wieviel Energie die Sonne innerhalb einer Woche erzeugt und wieviele irdische Kernkraftwerke benötigt würden, um diese Menge zu erreichen …
Die Strahlungsleistung, die die Erde trifft, beträgt 1,37 Kilowatt pro Quadratmeter oder, auf die gesamte Erdquerschnitt umgerechnet, 170.000 Terawatt.
Der Fusionsreaktor Sonne ist seit etwa 4,6 Milliarden Jahren aktiv und besitzt noch genug Brennstoff, um weitere etwa fünf Milliarden Jahre zu brennen. Gegen Ende ihres Daseins wird die Sonne anschwellen, bis sie letzten Endes so groß ist, dass sie die Erde verschlingt.

Dies ist offenbar der Stand der Wissenschaft.
Übrigens kann sich diese Informationen jeder auf eine ganz einfache Weise im Internet besorgen, wie ich es als Nicht-Naturwissenschaftlerin unter dem Stichwort "Sonne" in wenigen Minuten auch gemacht habe.

Sonntag, 19. Juni 2011

Eine junge Generation aus kerntechnischen Berufen in Deutschland fordert ehrliche Debatte um Atomausstieg


"Tschüss Kernkraft? Bonjour nucléaire!"

Brokdorf
(Quelle: Kerntechnische Gesellschaft e.V.)
Auch Befürworter der Kernenergie waren in Brokdorf. Fotos belegen die Aktion einer jungen Generation aus kerntechnischen Berufen in Deutschland. Sie sind Mitglieder der Kerntechnischen Gesellschaft e.V. , deren Schwerpunkte im langfristigen Kompetenzerhalt, der internationalen Netzwerkbildung und der verantwortungsvollen friedlichen Nutzung der Kernenergie liegen. Unter entsprechenden Stichworten habe ich bei Google keinen Hinweis auf diese Aktion finden können; die Medien scheinen darüber zu schweigen.
Die Junge Generation sorge sich, so deren Sprecher, Carsten George, auch um den Verlust des deutschen Einflusses auf die weltweiten Sicherheitsstandards in der Nutzung der Kerntechnik: "Wenn sich die aktuelle Entwicklung fortsetzt, isoliert sich Deutschland endgültig und wir werden trotz unserer heute weltweit führenden Sicherheitsstandards kurzfristig im internationalen Umfeld unser Mitspracherecht verlieren."

"Tschüss Kernkraft? Bonjour nucléaire!"

Die Atomkraftgegner, die ihre Ablehnung der Kernenergie mit Sicherheitsmängeln begründen, sollte es nach ihrer Meinung interessieren, dass Deutschland aktuell bereits permanent rund 3.000 Megawatt Leistung aus Frankreich importiert, die dort hauptsächlich in Kernkraftwerken erzeugt werden (nach Angaben der Transparenzplattform der europäischen Transportnetzbetreiber www.entsoe.net).
Die Kerntechnische Gesellschaft äußert dagegen ihre Bedenken: "Ein Sicherheitsgewinn geht damit sicherlich nicht einher, schließlich hat die Reaktorsicherheitskommission der Bundesregierung allen deutschen Kernkraftwerken eine große Robustheit bescheinigt."

"Ideologiefreie, transparente und vor allen Dingen besonnene Debatte über einen zuverlässigen und sicheren Energiemix"

George: "Die Junge Generation fordert daher eine sofortige Abkehr von den konzeptlosen und sicherheitstechnisch unbegründeten Ausstiegsplänen in Deutschland und stattdessen eine ideologiefreie, transparente und vor allen Dingen besonnene Debatte über einen zuverlässigen und sicheren Energiemix."

Die meisten Atomkraftgegner dürften jedoch der Meinung sein, es sei genug diskutiert worden. Jetzt müsse gehandelt werden. Augen zu und durch. Da es einen Konsens aller Atomkraftgegner aus allen Parteien, auch der angeblich desinteressierten Energiekonzerne, rund um den ökologisch-industriellen Komplex, an dem viele von ihnen sehr viel Geld verdienen können, gibt und zwar nicht erst seit Fukushima, sondern seit vielen Jahren, kann es eine ideologiefreie, transparente und vor allen Dingen besonnene Debatte über einen zuverlässigen und sicheren Energiemix erst dann geben, wenn sich die Vision von 100 Prozent erneuerbaren Energien (von einem Konzept kann man wirklich nicht sprechen) als undurchführbar erweist. Noch beherrscht die Euphorie das Geschehen (der vollständige Energiewandel ohne Kernenergie gilt als machbar und bezahlbar). Es ist gut zu wissen, dass es in Deutschland Nachwuchskräfte aus kerntechnischen Berufen gibt - sie werden eines Tages wahrscheinlich dringend gebraucht.

Samstag, 18. Juni 2011

Schweden denkt über die „vierte Generation neuer Reaktoren“ nach

Am 17. Juni 2010 verkündete die konservativ-liberale Regierung unter Ministerpräsident Fredrik Reinfeld den Ausstieg vom 1980 besiegelten Atomausstieg. Die alten Anlagen dürfen weiterlaufen, sogar neue Reaktoren können gebaut werden, aber nur als Ersatz für alte Blöcke. Staatliche Subventionen fließen dafür nicht mehr.
Selbst das für 2020 in Östhammar geplante atomare Endlage schreckt die Bewohner nicht. (Per Hinrichs, Warum sich Östhammar über radioaktiven Müll freut, Welt Online, 18.06.2011)

Internationale Nukleare Energie-Olympiade 2011, Seoul

Vom 26. bis 30.September 2011 findet in Seoul, Republik Korea, für Studenten, die an Kernkraft-Technologie und Politik interessiert sind, ein einzigartiger Wettbewerb statt:

2011 Internationale KERNENERGIE OLYMPIADE
September von 26 bis 30 2011, Seoul, Republik Korea
Ein einzigartiger Wettbewerb für Studenten, die an Kernkraft-Technologie und Politik interessiert sind
"Ein Plan für die öffentliche Akzeptanz der Kernenergie in meinem Land"

Die Aufgabe für Studenten aus aller Welt besteht darin, darzulegen, wie die Öffentlichkeit für die Kerntechnologie gewonnen werden kann. Die jüngsten Ereignisse in Fukushima haben nur dazu beigetragen, diese Herausforderung zu verstärken, da, trotz Fukushima, die grundsätzlichen Vorteile der Kernenergie unverändert sind - eine sichere und zuverlässige Technologie, die Stromversorgung in großem Umfang zu einem erschwinglichen Preis, ohne Umweltverschmutzung und Treibhausgase ermöglicht. Wie lassen sich diese Argumente einem oft skeptischen Publikum vermitteln?

Die International Nuclear Energy-Olympiade 2011 wendet sich an Studenten, die die Zukunft der Kernenergie sind, um ihnen die Möglichkeit zu geben, die Einstellungen zu dieser Technologie im eigenen Land zu erforschen und die Informationen, die helfen könnten, negative Meinungen zu überwinden. Die Recherche wird in einen Plan für die öffentliche Akzeptanz der Kernenergie umgesetzt und einer internationalen Jury vorgelegt werden.

Teilnehmer der Energie-Olympiade werden Studenten im Grund- oder Aufbaustudium in Ländern sein, die sich auf die Nutzung der Kernenergie vorbereiten oder in Ländern, die den Bau neuer Atomkraftwerke planen.

Die International Nuclear Energy-Olympiade 2011 wird mit Billigung der International Atomic Energy Agency (IAEA)  von der World Nuclear University (WNU) organisiert und von Korea Nuclear Energy Promotion Agency (KONEPA) veranstaltet.

Die Arbeitssprache der Olympiade wird Englisch sein.

>>> Weitere Informationen und der link zum Anmeldeformular sind auf der Seite http://www.nuclearolympiad.org zu finden.

(Vielleicht würde man sich über einen Antrag aus Deutschland wundern, vielleicht auch nicht.)

Freitag, 17. Juni 2011

Bis 2020 sollen in China insgesamt 100 Atomkraftwerke in Betrieb sein

AKW internationalChina hat eine Inspektion seiner 13 Kernkraftwerke abgeschlossen. Laut einer Veröffentlichung vom 14.06.11 auf der Website des Ministeriums für Umweltschutz, sagte der Vize-Minister, Li Ganjie, einer Delegation aus den Vereinigten Staaten. Die Aussage impliziert, dass die Atomkraftwerke den Test, der im April nach dem Fukushima Daiichi AKW-Katastrophe in Japan beschlossen worden war, bestanden haben. (Ian Johnson, in: The New York Times - Asien-Pazifik, 16.06.2011)
Bis Oktober, sagte Herr Li, werde das Ministerium die 28 im Bau befindlichen Anlagen getestet haben. Vor Abschluss der Kontrollen werde keine Betriebsgenehmigung erteilt.
Chinas Energiebedarf wird nach Schätzungen jährlich um 12 Prozent steigen. Die Regierung hat erklärt, dass Kernenergie ein wichtiger Teil der chinesischen Energie-Zukunft sei. Bis 2020 sollen 100 Atomkraftwerke in Betrieb sein.
Selbst während der Krise in Japan hatten China und andere Wachstumsländer wie Indien erklärt, dass sie ihre nuklearen Konzepte weiter verfolgen werden.

Ist für die Grünen die Kernenergie jetzt auch Schuld an der Erderwärmung?

Im Leitantrag des grünen Bundesvorstandes zum Parteitag der Grünen (BuVo-Beschluss vom 17.06.2011), heißt es:
"Der Klimawandel schreitet schneller voran als dies noch vor wenigen Jahren abzusehen war und die Folgen der Erderwärmung sind vielerorts bereits seit Jahren spürbar. Es ist also höchste Zeit für eine umfassende Energiewende. Die Vergangenheit mit Atom muss beendet werden."
Eine Vergangenheit lässt sich nicht beenden, man kann einen Schlussstrich unter die Vergangenheit ziehen, was bedeutet, dass man mit einer Sache nichts mehr zu tun haben möchte und sie als erledigt betrachtet, aber die Vergangenheit selbst lässt sich nicht beenden. Dies nebenbei, aber es macht hellhörig.
Worte, die uns vertraut erscheinen, vermitteln durch kleine Änderungen in der Kombination einen neuen Sinn, der uns bei flüchtigem Lesen entgehen kann, den wir aber dennoch aufnehmen. Die Kernenergie wird in diesem Leitantrag in einen ursächlichen Zusammenhang mit der Erderwärmung in Verbindung gebracht. Zufall? Absicht? Oder waidmännischer Tunnelblick, der die Verbissenheit der Grünen demonstriert, ihre Politik mit Hilfe falscher Behauptungen auch gegenüber ihren eigenen Mitgliedern und Anhängern durchzusetzen?
Vertrauensbildend sind diese Worte nicht. Interessant in diesem Zusammenhang finde ich das Ergebnis einer Umfrage, die belegt, dass 91 Prozent der Deutschen ihren Politikern nicht trauen.

Donnerstag, 16. Juni 2011

IAEA beruft Ministerkonferenz über die nukleare Sicherheit

Die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA) wird vom 20. bis 24. Juni auf einer Fünf-Tage-Ministerkonferenz über Fragen im Zusammenhang mit der Verbesserung der nuklearen Sicherheit in der ganzen Welt diskutieren. Das Programm der Konferenz kann heruntergeladen werden.

Dienstag, 14. Juni 2011

Fukushima: Bericht der Japanischen Regierung an die IAEA

"Report of the Japanese Government to the IAEA Ministerial Conference on Nuclear Safety - The Accident at TEPCO's Fukushima Nuclear Power Stations -" , transmitted by the Permanent Mission of Japan to the Agency on 7 June 2011
IAEA: International Atomic Energy Agency

Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde wieder am Netz

Mich würde sehr interessieren, was es konkret an der Pressemeldung von e.on, zu kritisieren gibt. In welcher Industriebranche gibt es vergleichsweise hohe Sicherheitsstandards und Kontrollen? Wird in diesem Bericht eine Gefahr verschwiegen?

Pressemeldung von e.on, 14.06.2011
Das Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde speist seit dem 14. Juni 2011, 16:36 Uhr, wieder Strom ins Netz. Die Anlage ging am 2. Mai 2011 zum 26. Brennelementwechsel und der jährlichen Anlagenrevision vom Netz.
Während der diesjährigen planmäßigen Revision wurden 20 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue Uran-Brennelemente ersetzt. Darunter sind auch die zwei Brennelemente, bei denen an je einem Brennstab ein geringfügiger Hüllrohrschaden festgestellt wurde. Das Revisionsprogramm umfasste circa 1.000 teilweise sehr umfangreiche Prüfungen und zahlreiche Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten.
Im Revisionszeitraum kamen bis zu 1.650 externe Fachkräfte aus über 100 Fachfirmen zum Einsatz. Die atomrechtliche Aufsichtsbehörde und die von ihr beauftragten Gutachterorganisationen TÜV Nord und Germanischer Lloyd überwachten alle sicherheitstechnisch relevanten Arbeiten. Die Überprüfung der technischen Systeme auf ihre Funktionstüchtigkeit bestätigte den guten Zustand der Anlage.
Das Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde investierte für die Revisionsarbeiten insgesamt 56 Millionen Euro.

Seit der letzten Revision im April 2010 war das Kernkraftwerk mit einer Zeitverfügbarkeit von 100 Prozent am Netz und erzeugte in diesem Zeitraum etwa 12,3 Milliarden Kilowattstunden Strom. Dies entspricht einem Jahresstromverbrauch von circa 3 Millionen deutschen Haushalten. Der Umwelt ersparte das Kernkraftwerk Grohnde damit fast 12 Millionen Tonnen CO2.

Slowenien hält an Kernenergie fest

Slowenien werde für mindestens 20 Jahre trotz des Unfalls in Fukushima Atomstrom produzieren, sagte die Wirtschaftsministerin Darja Radic am 10.06.2011. (Yahoo News, 10.06.11)
Die Regierung habe fünf verschiedene Optionen zur Energieversorgung Sloweniens bis 2030 vorbereitet, sagte sie, und alle beinhalten die Atomkraft-Option. Nach einer öffentlichen Debatte über die Vorschläge werde die Regierung die beste Option auswählen und dem Parlament Ende des Jahres zum Beschluss vorlegen.
Slowenien hat zurzeit nur einen Atomreaktor, der 1984 im ehemaligen Jugoslawien gemeinsam mit Kroatien gebaut wurde. Beide Länder sind auch heute noch Eigentümer des Atomkraftwerks, in dem 40 Prozent des in Slowenien erzeugten Stroms produziert werden.
Zwei der Optionen sehen vor, einen zweiten Reaktor in Krsko zu bauen.

Montag, 13. Juni 2011

Italien stimmt gegen Atomkraft

Noch während der Öffnung der Wahllokale hat der italienische Regierungschef Berlusconi bereits seine Niederlage bei dem Anti-Atom-Referendum zugegeben, berichtet die NZZ. Er propagiert nun erneuerbare Energien statt Atomkraftwerke.
«Aufgrund eines Beschlusses des italienischen Volkes, der sich in diesen Stunden konkretisiert, müssen wir uns von der Aussicht verabschieden, in Italien Atomkraftwerke zu bauen, und müssen uns ganz um erneuerbare Energien bemühen», sagte Berlusconi am Nachmittag bei einer gemeinsamen Medienkonferenz mit seinem israelischen Amtskollegen Benjamin Netanyahu in Rom. Berlusconi und Netanyahu unterzeichneten ein Memorandum für die Entwicklung gemeinsamer Projekte im Bereich erneuerbarer Energien.

Indiens Atomkraftwerk-Betreiber überlegen Selbstversicherung

Indiens Atomkraftwerk-Betreiber, Nuclear Power Corporation of India (NPCIL), überlegen eine Selbstversicherung, um im Falle eines nuklearen Unfalls Opfer entschädigen zu können.

Sonntag, 12. Juni 2011

Italien stimmt über Ausstieg aus der Kernenergie ab

Bereits vor 24 Jahren hatten die Italiener den Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen. An diesem Sonntag und Montag werden sie darüber entscheiden, neue Kernkraftwerke in Italien zu bauen. Die Atomkraftgegner bringen die Abstimmung geschickt in Verbindung mit einem Misstrauensvotum gegen die Berlusconi-Regierung und könnten damit Erfolg haben.
Die Regierung Italiens hatte das Ziel, ab dem Jahr 2020 ein Viertel der Energie aus Atomkraft zu erzeugen und die Abhängigkeit von teuren Gaslieferungen aus dem Ausland verringern. Ab dem Jahr 2020 sollten 25 Prozent der Energie aus Atomkraft erzeugt werden.

Sonntag, 5. Juni 2011

Merheit der Bulgaren für Atomkraftwerk Belene

Die Mehrheit der Bulgaren, 64 Prozent, sind nach einer Umfrage zwischen dem 3. und 8. Mai der Meinung, das zweite Atomkraftwerk, Belene, müsse so schnell wie möglich gebaut werden. (novinite.com, 05.06.11)

Mittwoch, 1. Juni 2011

Energieriesen - Kandidaten für Übernahme?

Ob die Atomkraftgegner daran gedacht haben, dass die Energieriesen Übernahmekandidaten für ausländische Konkurrenten wie EdF oder Gazprom werden können?
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Südafrika bleibt auf Atomkurs

Die Energieministerin Südafrikas, Dipuo Peters, bestätigte den Parlamentsbeschluss zur nuklearen und erneuerbaren Energie als Bestandteil eines integrierten Ressourcenplans(IRP).
Die laufenden Vorkommnisse im Fukushima-Daichi Atomkraftwerk hätten eine vorsichtige Bestandsaufnahme der Folgen für das Nuklearprogramm erforderlich gemacht, sagte die Ministerin. Der Unfall in Fukushima habe sich zu einem Zeitpunkt ereignet, der es Südafrika ermöglicht habe, die entsprechenden Lektionen in das Atomkraftprogramm einzubeziehen und die Erfahrungen anderer Länder zu nutzen.

Südafrika ist davon überzeugt, dass die Kernenergie ein notwendiger Teil seiner Strategie ist, die darauf ausgerichtet ist, die Treibhausgase mit Hilfe eines breit gefächerten Portfolios aus fossilen Brennstoffen, erneuerbaren Energien und energieeffizienten Technologien zu reduzieren. (Times Live, 26.05.11)

Im Unterschied zur Deutschen Energiepolitik steht die Frage der Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen an erster Stelle.

Saudi Arabien plant den Bau neuer Atomkraftwerke

Saudi Arabien plant den Bau von 16 Atomkraftwerken bis 2030 für über 100 Milliarden Dollar, berichtet Reuters Africa, unter Hinweis auf eine Veröffentlichung in Arab News. Damit will der größte Erdölexporteur der Welt der schnell anwachsenden Energienachfrage standhalten. Die Atomreaktoren sollen die heimische Energieversorgung unterstützen.
In 10 Jahren sollen die ersten zwei Reaktoren fertig gestellt sein, danach sollen jährlich zwei neue Atomkraftwerke hinzu kommen, sagte Abdul Ghani bin Melaibari, der Koordinator wissenschaftlicher Zusammenarbeit in King Abdullah City für Nukleare und Erneuerbare Energie. Das Königreich plane, 20 Prozent seines Energiebedarfs durch nukleare Energie zu decken.
Die benachbarten Arabischen Emiraten hatten 2009 einen Vertrag mit einem Südkoreanischen Konsortium über den Bau von Atomkraftanlagen im Gesamtwert von 20,4 Milliarden Dollar geschlossen. (Reuters Africa, 1.06.11)